Wenn ein Fünfjähriger versucht, die Welt zu begreifen...

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Wer glaubt, die Probleme und Sorgen dieser Zeit gehen an den Jüngsten spurlos vorüber, irrt sich gewaltig. Denn selbst Kindergartenkinder, die nicht täglich Nachrichten sehen und Zeitungen lesen, bekommen etwas von den Sorgen dieser Zeit mit, wie folgendes Beispiel zeigt…

Auf dem Weg zum Kindergarten verkündet der Nachrichtensprecher im Radio, dass es jetzt einen Impfstoff gegen Corona gebe. „Das ist doch eine gute Nachricht“, erklärt der Vater seinem Sohnemann, der im Kindersitz auf der Rückbank sitzt und aufmerksam zuhört. „Wenn wir geimpft werden, können wir nicht mehr so krank werden und an Corona sterben“, führt der Papa weiter aus.

Der Fünfjährige ist still. In seinem kleinen, schlauen Kopf rattert es. Er schaut aus dem Fenster, sein Blick fällt auf den abgeholzten Wald, in dem noch vor wenigen Wochen große, kräftige Bäume standen. Angestrengt denkt er weiter nach. Und auf einmal scheint er das Gehörte verstanden zu haben: „Das ist ja gut, Papa“, ruft er nach vorne. „Dann können wir jetzt nur noch am Borkenkäfer sterben!“

Kerstin Sauer