„Für den Wintersporttourismus in Deutschland sind die Vorhersagen angesichts des Klimawandels nicht günstig.“ Das ist die Kernaussage eines Berichts des Umweltbundesamtes zum Klimawandel. Betroffen sind die Alpenregionen, aber auch die Mittelgebirge. Die Skiregionen im Sauerland müssen sich somit auf schwierige Zeiten einstellen, heißt es in dem Bericht.
Das gilt vor allem für den Tourismus. Die Verfasser des Berichtes gehen davon aus, dass sich die Anzahl der Schneetage bis etwa 2015 „durchschnittlich um mehr als die Hälfte reduziere“. Schwankungen seien durchaus möglich, längerfristig aber „ist aber mit deutlichen Einschränkungen“ zu rechnen. Verwiesen wird darauf, dass die Übernachtungszahlen in schneearmen Wintern schon jetzt deutlich rückläufig gewesen seien. Für die westlichen und zentralen Mittelgebirge – dazu zählt das Sauerland - trifft das auf den Zeitraum 2005 bis 2011 zu. Wintersporttouristen werden verstärkt Ziele in europäischen Nachbarländern ansteuern, die als schneesicherer gelten, vermuten die Autoren des Klimaberichtes in ihrer Folgenabschätzung. Für die Mittelgebirgsregionen könnte indes der Tagestourismus an Bedeutung gewinnen. Sie gelten wegen ihrer Nähe zu Ballungszentren mit ihren kurzen Anfahrtzeiten als attraktiv. Empfohlen wird, alternative Angebote für Kurzzeittouristen zu entwickeln, die weniger von der Schneelage abhängig sind.
Neben dem Tourismus sind auch andere Bereiche vom Klimawandel betroffen. In dem Bericht werden die Auswirkungen für 15 Handlungsfelder untersucht. Betroffen sind unter anderem die Energieversorgung, die Landwirtschaft und die Gesundheitsvorsorge. Steigende Temperaturen, feuchtere Winter und häufigere Wetterextreme wirken sich zunehmend auf die verschiedenen Bereiche aus.
Die Zahl der so genannten "Heißen Tage" pro Jahr, mit Temperaturen über 30 Grad, ist in Deutschland von drei auf acht gestiegen. Die über längere Zeiträume andauernden Hitzewellen können sich vielfältig auswirken. So mussten im Sommer 2003 über 30 europäische Kernkraftwerke ihre Stromproduktion drosseln, weil aufgrund der Trockenheit nicht genügend Kühlwasser zur Verfügung stand. Steigende Temperaturen führen auch zu steigenden Gesundheitsrisiken, da die Hitze Menschen stark belasten kann.