„Wir müssen weg von der Misstrauens- und Bevormundungskultur, wir brauchen mehr Handlungsspielraum um die gute Praxis des kooperativen Naturschutzes im Kreis Olpe zu erhalten.“ Dieses Fazit zog Kreisdirektor Theo Melcher am Schluss der Diskussion zum Thema „Wie retten wir den kooperativen Naturschutz?“ beim Kreisverbandstag des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe in der Bürgerhalle Frenkhausen.
Zuvor hatte Henner Braach, Vizepräsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), vor 100 Bäuerinnen und Bauern zum Entwurf des neuen NRW-Landesnaturschutzgesetzes vor allem den für Südwestfalen übertriebenen Schutz des Grünlandes sowie die geplante Vorkaufsrecht für Naturschutzverbände kritisiert. Dabei stellte er auch das „Aktionsbündnis Ländlicher Raum“ vor, in dem sich 17 Verbände von Landnutzern gegen die Inhalte des Gesetzes zur Wehr setzen. Darin, dass der Rückgang der biologischen Artenvielfalt aufgehalten werden müsse und man daher seitens Landwirtschaft und Kreisverwaltung an einem Strang ziehen müsse, waren sich aber ausdrücklich alle Vertreter des Abends einig.
Journalist Herbert Kranz hatte die lebhafte Diskussion moderiert und konnte herausarbeiten, dass der Gesetzentwurf des Umweltministers nicht nur den Landwirten, sondern auch der Verwaltung zu weit geht: „Das Bundesnaturschutzgesetz ist völlig ausreichend, eine Anpassung des Landschaftsgesetzes an dieses hätte vollkommen genügt – der NRW-Entwurf geht allerdings in vielen Punkten viel zu weit darüber hinaus“, bemängelte Melcher.