Wasserentnahme aus Bächen ist verboten und schadet der Natur

Kreis Olpe informiert


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 von Symbol Unsplash/Andy Mai
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Kreis Olpe. Wenn es heiß und trocken ist, brauchen die Pflanzen Wasser. Wohl dem Hauseigentümer oder Kleingärtner, der sein Grundstück an einem Bachlauf hat: Pumpe im Baumarkt besorgt und fertig ist das kostensparende Bewässerungssystem. So einfach ist es allerdings nicht – und in Trockenzeiten sogar verboten. Darauf weist der Kreis Olpe hin.


„Das Entnehmen oder Ableiten von Wasser aus einem oberirdischen Gewässer ist für Anlieger nur zulässig, wenn die Abflussmenge erhalten bleibt, die für das Gewässer selber und andere hiermit verbundene Gewässer erforderlich ist. Sobald schädliche Gewässerveränderungen zu erwarten sind, sind Pumpen im Bachlauf für den privaten Gebrauch nicht mehr zulässig“, heißt es in einer am Freitag, 3. August, veröffentlichten Pressemitteilung.

Durch die lang anhaltende Trockenheit und immer weiter fallende Wasserpegel in den Bächen seien „Schäden an den Ökosystemen derzeit nicht mehr auszuschließen“. Wird das Wasser in einem Bach dann auch noch abgepumpt, heize sich das restliche Wasser schneller auf. Und gleichzeitig sinke der Sauerstoffgehalt, der für die im Wasser lebenden Tiere eine entscheidende Lebensgrundlage darstelle.
Natürliche und wirtschaftliche Schäden
Die Untere Wasserbehörde des Kreises Olpe hat in den letzten Tagen bei Kontrollgängen an Gewässern im Sauerland nach eigenen Aussagen trotz der niedrigen Pegel etliche Schläuche in den Gewässern gesichtet. „Zum Teil saugen die Pumpen die letzten Tropfen aus den Bächen. Dies führt in vielen Fällen nicht nur zu einer dauerhaften Schädigung der Natur, sondern kann auch zu wirtschaftlichen Schäden derjenigen Nutzer führen, die über ein Recht zur Wasserentnahme verfügen“, so der Kreis weiter.

Die Teichanlagen der Fischereiökologie des LANUV in Kirchhundem-Albaum. John Hellmann, Leiter des Fischgesundheitsdienstes des LANUV NRW, erklärt: „Hohe Temperaturen und geringe Wasserverfügbarkeit bringen die Fischbestände derzeit an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. In vielen Fischzuchten ist die Lage angespannt, dazu gehören auch die Teiche hier in Albaum.“
Trockenheit belastet Ökosystem
Daher warnt der Kreis Olpe: Auch wenn es gut gemeint sei, mit einer Pumpe Wasser aus einem Bach zu beziehen, um Tiere und Pflanzen damit zu versorgen, dürfe man nicht übersehen, dass „das Ökosystem der Gewässer einen eigenen Lebensraum mit einer vielschichtigen Fauna und Flora bietet. Hier wird gerade jetzt in der heißen Trockenzeit auch um das Überleben gekämpft, und jeder Tropfen Wasser kann über Leben und Tod entscheiden.“

Abschließend heißt es: „Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass sie durch Wasserentnahmen in dieser Trockenzeit einem ganzen Ökosystem den Lebensraum entziehen können und viele Wasserbewohner somit zum Tode verurteilen.“
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