Von Einhörnern, Bottle Flips und Fidget Spinnern

Lea Engelbrecht bloggt für LokalPlus: Aus der Sicht einer Schülerin


  • Kreis Olpe, 14.01.2018
  • Von Lea Engelbrecht
    Profilfoto Lea Engelbrecht

    Lea Engelbrecht

    Redaktion

 von Symbol Thomas Fiebiger
© Symbol Thomas Fiebiger

Kreis Olpe. Nun ist das Jahr 2017 endgültig Geschichte und dennoch möchte ich die Chance nutzen, das vergangene Jahr aus der Sicht einer Jugendlichen Revue passieren zu lassen. Welche Trends haben das Internet dominiert? Welche Musik wurde von uns gestreamt und welche Filme und Serien haben bleibende Erinnerungen hinterlassen? Es ist viel passiert im letzten Jahr und es lohnt sich, noch einmal einen Blick darauf zu werfen.


Januar
Direkt zu Beginn des Jahres entstand ein Trend, der es sogar in die Abstimmung zum Jugendwort des Jahres geschafft hat (LokalPlus berichtete): der Dab. Diese Armbewegung ist nicht so einfach zu beschreiben, es handelt sich um eine Bewegung, bei der beide Arme vor dem Kopf diagonal in eine Richtung nach oben gestreckt werden. Was für manche aussieht wie ein Niesen, ist eigentlich ein Symbol für Coolness. Seinen Ursprung hat der Dab in der amerikanischen Hip-Hop-Szene. Offiziell anerkannter Begründer des Dabs ist nach einigen Streitigkeiten der US-amerikanische Rapper Skippa da Flippa. In Europa und auch in Deutschland wurde der Dab durch Sportler wie Paul Pogba bekannt gemacht, der diesen als  seinen Torjubel verwendete.
Februar
Ein Trend um den man 2017 ebenfalls nicht herumkam waren die Einhörner. Von Einhorn-Kleidungsstücken wie Pantoffeln über Tassen, Bilder und Sprüche bis hin zu den unterschiedlichsten Lebensmitteln im Einhorn-Style: es gibt nichts, was es nicht gibt. Die meist pummeligen Fabelwesen in Regenbogenfarben, die Süßigkeiten lieben faszinierten Mädchen und junge Frauen. Anfang des Jahres waren irgendwie alle im Einhorn-Fieber. Es wurden Einhorn-Kuchen gebacken, die mit Lebensmittelfarbe in Regenbogen- oder Pastellfarben gefärbt wurden und wem das noch nicht genug war, der setzte ein Statement mit bunt gefärbten Haaren, dem Unicorn-Hair. Fashion-Blogger liebten den Trend und er wurde schnell über alle sozialen Netzwerke verbreitet.
März
Ein Thema, das uns eigentlich das gesamte Jahr über begleitete und, da bin ich sicher, auch in Zukunft noch stark beeinflussen wird, ist das Streamen von Musik, Filmen und Serien. Ich habe den März hierfür ausgewählt, da in diesem Monat dem Streaming-Anbieter Netflix ein großer Erfolg mit der Eigenproduktion „Thirteen Reasons Why“ gelang. In meinem Freundeskreis war und ist das ein großes Thema. Streaming-Dienste verdrängen in der Altersgruppe der 14- bis 25-Jährigen immer stärker das klassische Fernsehen. Jeder Siebte gab an, regelmäßig Amazon Prime zu nutzen. Bei Netflix war es sogar jeder fünfte, was eine Studie von IP Deutschland im August 2017 ergab. Parallel dazu sank der Anteil der Jugendlichen im Alter von 14 bis 25, die das klassische Fernsehprogramm verfolgen. Während 2014 noch 86 Prozent das Programm im Fernsehen ansahen, waren es 2017 nur noch 79 Prozent. Man sieht hier sehr eindrucksvoll, wie sich unsere Gesellschaft in dieser Hinsicht wandelt, was meiner Meinung nach auch das Jahr 2017 wiederspiegelt.
April
An den außergewöhnlichsten Orten werden im April Plastikflaschen in die Luft geworfen und lauter Jubel erschallt, wenn diese dann auf ihrem Boden stehen bleibt. Überall kursieren Videos im Netz, wie auf unterschiedlichste Weisen Flaschen in die Luft geworfen werden und ein neuer Trend entsteht: der Bottleflip. Mittlerweile gibt es sogar Weltrekorde im „Bottleflippen“. Die meisten Bottelflips in einer Minute schafft der Amerikaner David Frick mit 34. Der größte Bottleflip der Welt wurde von den in Schweden lebenden Russen Vlad Reiser und Daniel Norlin durchgeführt. Eine 130-Liter-Flasche wurde von ihnen dafür am Boden befüllt und dann 6 Mal von einer Brücke geworfen, bis sie schließlich auf dem Boden stehen blieb. Diese Aktion hielten sie auf ihrem eigenen Youtube-Kanal fest.
Mai
Ein Hype, der den meisten wohl vom letzten Jahr noch in lebhafter Erinnerung ist, ist der Fidget Spinner. In sämtlichen Klassenzimmern in ganz Deutschland drehten sich die Kreisel im Frühjahr. Die Trendwelle, die schon im April aus dem USA auf uns zukam, erreichte im Mai 2017 ihren Höhepunkt. Die Handkreisel gab es in sämtlichen Formen und Farben überall zu kaufen und für die sogenannten „Profi-Spinner“ konnte man auch gehörige Summen bezahlen. Ursprünglich wurde der Fidget Spinner erfunden, um seine Benutzer zu beruhigen. Manche Schüler bestätigen das auch, aber es gab sogar Schulen, die Fidget Spinner in ihren Klassenzimmern verboten, weil sich sowohl die Lehrer als auch die Mitschüler von den Spinnern gestört fühlten. Der Einzelhandel profitierte stark von diesem Trend. Laut dem Geschäftsführer des Bundesverbandes des Spielwaren-Einzelhandels, Willy Fischel, sollen allein zwischen März und Juni mindestens eine Millionen Euro durch den Verkauf von Fidget Spinnern umgesetzt worden sein.
Juni
Ein Internet-Hype, der durch lustige Videos im Internet verbreitet wurde, ist die „Der-Boden-ist-Lava-Challenge“. Die Regeln sind schnell erklärt: jemand ruft „Der Boden ist Lava!“und zählt bis fünf. In diesem Zeitraum müssen dann alle auf irgendwelche Gegenstände klettern, um den Boden nicht mehr zu berühren und somit zu verbrennen. Was viele als Kinderspiel von früher kennen, wurde im Sommer ein Internet-Hit, bei dem auch viele Erwachsene mitmachten. Jedoch ist die „Der-Boden-ist-Lava-Challenge“ für uns Jugendliche erst eine Herausforderung, wenn es praktisch unmöglich ist, diese zu bewältigen. So entstanden einige durchaus gefährliche Situationen, die mit der Kamera für die Nachwelt festgehalten wurden. In der Schweiz stürzte ein Mädchen vom Geländer einer Brücke drei bis vier Meter tief, doch sie ist wohl mit dem Schrecken davon gekommen. Dennoch kann der nahezu unbegrenzte Ehrgeiz,  mit dem Teenager diese Challenge zu meistern versuchen sehr gefährlich werden, denn obwohl uns Jugendlichen ja oft vorgeworfen wird, wir wären  das Gegenteil von ehrgeizig, ist es so, dass bei angesagten Challenges dabei sein eben nicht alles ist.

Man sieht, dass das Jahr 2017 für uns einige mehr oder weniger interessante Trends bereit hielt. Alleine in der ersten Hälfte de Jahres finden sich einige Trends, auf die die Jugend von heute in einigen Jahren mit einem Schmunzeln zurückblicken kann.

Den zweiten Teil des Jahresrückblicks mit weiteren spannenden Trends gibt es in der nächsten Woche.
Artikel teilen: