„Vielfalt der geschlechtlichen und sexuellen Identität“
Info-Abend mit Vorträgen und reger Diskussion
- Kreis Olpe, 23.10.2017
Kreis Olpe. Unter dem Motto „Vielfalt der geschlechtlichen und sexuellen Identität“ fand am Donnerstag, 19. Oktober, im DRK-Mehrgenerationenhaus Olpe, ein Info-Abend statt. Veranstalter waren die DRK-Selbsthilfekontaktstelle Olpe, die Aidshilfe Olpe, das schwul-lesbische Aufklärungsteam „Schlau-Olpe“, die Beratungsstelle für lesbische, schwule und transsexuelle Menschen des „andersROOM“ in Siegen und die Selbsthilfegruppe Transgender-Siegerland.
Von einer „unglücklichen Vermengung zwischen sexueller und geschlechtlicher Identität“ in der gesellschaftlichen Wahrnehmung sprach Nicole Faerber., Leiterin der Selbsthilfegruppe Transgender-Siegerland. Sexuelle Identität beziehe sich eigentlich auf das „Sich-hingezogen-fühlen“ zu einem Geschlecht. Geschlechtliche Identität hingegen beschreibe, welchem Geschlecht sich jeder Mensch zugehörig fühlt. Ein wichtiger Punkt sei dabei auch die Transgender-Identität, also das Zugehörigkeitsgefühl zu einem anderen Geschlecht als dem, mit dem man geboren wurde. „Da gibt es immer noch eine große Stigmatisierung. Diese Menschen werden häufig als krank angesehen“, sagte Faerber. Eine Offenbarung als Transgender, Homo- oder Bisexueller Mensch dürfe aber kein „gesellschaftliches Todesurteil“ sein, forderte sie.
Die Veranstalter zeigten sich mit der Resonanz und den lebhaften Diskussionen mehr als zufrieden. Eine regelmäßige Wiederholung des Info-Abends alle sechs Monate sei daher angedacht. Entsprechende Termine sollen, die Aidshilfe oder die Selbsthilfekontaktstelle des DRK Olpe sowie die Presse bekanntgegeben werden.
Auch die Mitarbeiter der Selbsthilfekontaktstelle des DRK, Ulrike Bell und Petra Weinbrenner-Dorff, beantworten Anfragen und möchten eine Selbsthilfegruppe für „Menschen mit sexueller Orientierung außerhalb der Norm“ gründen. Interessenten können sich an die Selbsthilfekontaktstelle Olpe wenden. „Schließlich kann eine Selbsthilfegruppe so etwas wie ein Empowerment bieten, also eine Steigerung des Selbstbewusstseins, und bietet zudem eine Plattform, unter Gleichbetroffenen Austausch, aber auch sozialen Beistand zu finden“, hoffen Bell und Weinbrenner-Dorff auf Interessenten.
Kontakt
- Aidshilfe Olpe, Tel. 02761/40322
- Selbsthilfekontaktstelle des DRK Olpe, Tel. 02761/2643; mobil: 0151/19523941
- „Reselve“, Frau Funke: Tel. 02761/8394215; mobil: 0176/17610839