Veranstaltung zum Internationalen Frauentag in Siegen


von links: Mina Schellschläger (Jugendbildungsreferentin DGB), Mechthild Boller-Winkel (ver.di), Josef Kraft (Junge GEW), Hannah Schittenhelm (Gleichstellungsbüro, Uni) Jasmin Delfino (IG Metall), Sandra Grimm (DGB) und Tanja Krönert (ver.di-Frauenrat). von privat
von links: Mina Schellschläger (Jugendbildungsreferentin DGB), Mechthild Boller-Winkel (ver.di), Josef Kraft (Junge GEW), Hannah Schittenhelm (Gleichstellungsbüro, Uni) Jasmin Delfino (IG Metall), Sandra Grimm (DGB) und Tanja Krönert (ver.di-Frauenrat). © privat

Kreis Olpe/ Siegen. Traditionell hatte das Aktionsbündnis Frauenarbeit Siegerland anlässlich des Internationalen Frauentages zu einer Veranstaltung eingeladen. Unter dem Motto „100 Jahre Frauenwahlrecht“ fand am Donnerstag, 15. März, ein Filmabend mit anschließender Diskussion in der Bismarckhalle in Weidenau statt. Der Film „Die göttliche Ordnung“ griff das Thema der Durchsetzung des Frauenwahlrechts in der Schweiz auf.


Zu Beginn begrüßte Sandra Grimm (DGB Südwestfalen) die Anwesenden. Anschließend gab Yasemine Boubaous (DGB- und ver.di-Jugend) eine kurze Einführung in das Thema: „Bis heute haben sich viele Forderungen der Vergangenheit erfüllt. So ist das Wahlrecht für Frauen heute in Deutschland so selbstverständlich wie die Freiheit der Berufsausübung oder der Erwerb eines Führerscheines – Rechte, um die frühere Frauengenerationen intensiv streiten mussten. Jedoch gibt es auch im Jahr 2018 noch Handlungsbedarf bei frauen- und gleichstellungsrelevanten Themen. Rechtlich gilt zwar die Gleichstellung von Mann und Frau, doch trotz zähem Ringen ist die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter in Politik und Gesellschaft längst nicht durchgesetzt.“

Die angeregte Diskussion zeigte, dass Frauen bei allem, was sie fordern, einen langen Atem und verlässliche Verbündete brauchen. Der Zugang zu Führungspositionen in Unternehmen und Organisationen, der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern von 21 Prozent, die Vereinbarkeit von familiären und beruflichen Aufgaben oder auch Fragen der „klassischen“ Rollenverteilung sorgten an diesem Abend für interessante und kontroverse Wortbeiträge.
Frauenanteil im Parlament
Das deutsche Parlament sei nach 100 Jahren Frauenwahlrecht so männlich wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Nur ein Drittel der Abgeordneten sind Frauen. Zudem wollten Rechtspopulisten mit ihrem rückständigen Frauenbild und ihren Familienvorstellungen von gestern die Frauen wieder in enge Schranken verweisen.

„Frauendominierte Berufe werden noch immer schlechter bezahlt. Frauen stehen vor ungelösten Arbeitszeitproblemen, haben geringere Karrierechancen und am Ende ihrer Erwerbstätigkeit eine kleinere Rente als Männer“, brachte es eine Teilnehmerin auf den Punkt.
Forderungen an Bundesregierung
Fazit des Abends: Frauen müssen weiter kämpfen für ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Von der neuen Bundesregierung erwarte man, dass sie alles daransetzt, die Arbeitszeitlücke, die Entgeltlücke und die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern zu schließen.

Am Bündnis beteiligt sind der DGB Kreisverband Siegen-Wittgenstein, ver.di Südwestfalen, die IG-Metall Siegen-Wittgenstein, die DGB-Jugend, die Junge GEW NRW, die Gleichstellungsbeauftragten der Uni Siegen, das Netzwerk Hochschulsekretariat der Uni Siegen sowie WO*MEN Autonomes Feministisches Referat der Uni Siegen.
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