UPDATE: Mehrere Hunde sterben: Legen unbekannte Tierhasser Giftköder im Kreis Olpe aus?

Hundehalter sollten vorsichtig sein


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Kreis Olpe. André Papenberg aus Grevenbrück ist fassungslos und traurig. Sein Schäferhund-Rüde Bojan ist am Freitagabend, 12. Juli, im Alter von sechs Jahren gestorben. Qualvoll. Nach Einschätzung einer Tierärztin soll der Hund vergiftet worden sein. Es ist offenbar nicht der einzige Vorfall dieser Art im Kreis Olpe. Das bestätigen auch die Tierärzte Wolfgang Kämper und Martina Kroll-Bothe. Bojans Fall sorgt für Bestürzung und Entrüstung in den sozialen Netzwerken.


Bis vor wenigen Tagen hatte sich Bojan laut seinem Herrchen bester Gesundheit erfreut. Dann sei er Donnerstagabend, 11. Juli, mit seinem Vierbeiner entlang eines Waldweges in Nähe einer Blumen-Aufzucht in Grevenbrück spazieren gewesen.

„Als ich am Freitag von der Arbeit nach Hause kam, war er schon total verkümmert und stand total neben sich. Er hat auch keinen Kot, sondern nur Blut ausgeschieden“, so Papenberg, der begann, sich große Sorgen um seinen Wegbegleiter zu machen.
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Der Tierarzt habe Bojan dann mehrere Stunden behandelt und es schien dem Rüden besser zu gehen. Papenberg und Bojan fuhren nach Hause. Dort angekommen, spielten sich jedoch dramatische Szenen ab: Der Hund begann, sich zu übergeben. Wenige Minuten später starb Bojan vor den Augen seines Herrchens.

„In einer riesigen Blutlache“, so Papenberg. Er zog erneut einen Tierarzt zu Rate. Dieser habe den Verdacht geäußert, es könne sich um eine Vergiftung handeln. Zudem sei Bojan in diesen Tagen nicht der erste Hund, bei dem eine Vergiftung als Todesursache naheliege.
Tierarzt vermutet Vergiftung
Tierärztin Martina Kroll-Bothe (Finnentrop) bestätigte den Verdacht am Montagmittag, 15. Juli, auf LokalPlus-Nachfrage. „Ich hatte den Hund auf dem Tisch. Er ist zwar nicht obduziert worden. Es liegt aber sehr nahe, dass das Tier vergiftet wurde“, so die Tierärztin. Doch das sei nicht sicher nachgewiesen. Die Tierärztin hatte dem Hund ein Anti-Gift verabreicht und er starb trotzdem. „Man kann von einem Verdachtsfall sprechen. Es lässt auf jeden Fall Fragen offen“, so Kroll-Bothe.

Auch Tierarzt Wolfgang Kämper (Fretter) bestätigte, dass in der jüngsten Vergangenheit mehrere Vierbeiner verstorben seien, bei den der Verdacht einer Vergiftung bestehe. „Mir sind im Raum Lennestadt/Finnentrop drei bis vier Fälle bekannt, bei denen die Symptome für eine Vergiftung sprechen. Es ist jedoch in keinem der Fälle sicher nachgewiesen“, betonte der Tierarzt. Das Problem sei, das richtige Ant-Gift zu finden.
Klarheit bringt nur eine Obduktion
Mit einer Obduktion, dessen Kosten der Hundehalter neben der anschließenden Bestattung selbst tragen muss, könne Klarheit geschaffen werden. Die Erkenntnisse der Obduktion könne tendenziell dann auch andere Tiere retten. „Dann wissen wir, was wir spritzen müssen“, so Kämper.

Nachdem André Papenberg zunächst geschockt über den Tod des Hundes gewesen war, entschloss er sich am Dienstag, 16. Juli, dazu, auf der Polizeiwache in Lennestadt Anzeige zu erstatten. Im Polizeiobericht von Mittwoch, 17. Juli heißt es dazu:

„Vermutlich fraß der Schäferhund einen mit Gift gespickten Köder, da er wenig später Vergiftungserscheinungen aufwies und der aufgesuchte Tierarzt den Verdacht bestätigte. Die Behandlung war nicht erfolgreich, sodass der Schäferhund leider verstarb. Die Beamten schrieben eine Anzeige, unter anderem wegen einer Straftat nach dem Tierschutzgesetz.“
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Laut Angaben in sozialen Netzwerken gibt es den Verdacht von Vergiftungsfällen in Grevenbrück, Sporke, Schönholthausen, Ostentrop, Fretter und Deutmecke. Hundehalter sollten beim Spazierengehen ihre Hunde an der Leine führen und darauf achten, dass die Tiere bem Gassigang keine Lebensmittel oder anderen Gegenstände aufnehmen.

Hinweisenimmt die Polizei unter der Telefonnummer 02761-9269-0 entgegen. Hundehalter, deren Tiere ebenfalls Vergiftungserscheinungen zeigen, sollten sich bei der Polizei melden und Anzeige erstatten.
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