Trockenste zweite Jahreshälfte seit 1927 im Ruhreinzugsgebiet
Von Juli bis Dezember nur 304 Liter Regen pro Quadratmeter
- Kreis Olpe, 09.01.2017
Kreis Olpe. Im Einzugsgebiet der Ruhr, zu dem auch die Bigge-Talsperre zählt, ist in jedem einzelnen Monat des zweiten Halbjahres 2016 weniger Niederschlag gefallen als im jeweiligen Monatsdurchschnitt. Das ergaben die Auswertungen der Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbands. Der Dezember beispielsweise verzeichnete mit 31 Litern pro Quadratmeter nur knapp 30 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge für diesen Monat.
Selbst im extremen Trockenjahr 1959, in dem die Behörden an Rhein und Ruhr zur Schonung der Wasservorräte das Autowaschen und Rasensprengen verbieten mussten, fielen im gleichen Zeitraum einige Liter mehr Regen als 2016. Allerdings war 1959 auch schon das erste Halbjahr außergewöhnlich trocken gewesen; 2016 hingegen gab es von Januar bis Juni sogar einen Niederschlagsüberschuss gegenüber dem Durchschnitt, sodass die Talsperren des Ruhrverbands vergleichsweise gut gefüllt in die trockene zweite Jahreshälfte gestartet sind.
Die Folge: Am Freitag, 6. Januar, waren die Ruhrverbandstalsperren noch zu gut 62 Prozent gefüllt – der viertniedrigste Wert für Anfang Januar, seit das Talsperrensystem des Ruhrverbands mit der Fertigstellung der Biggetalsperre seinen heutigen Gesamtstauraum erreicht hat. Ähnlich niedrig lag der Füllstand zuletzt zu Jahresbeginn 1996. Und aufgrund der für die nächsten Tage angekündigten Wetterlage wird sich an dieser Situation zunächst auch kaum etwas ändern.