Speichertechnik: Hilfe für die Senkung der Stromrechnung

Verbraucherberatung gibt Tipps für eigene Energiewende


Mit einem Schaubild demonstrieren die Energieberater wie die Speichertechnik funktioniert. von Rüdiger Kahlke
Mit einem Schaubild demonstrieren die Energieberater wie die Speichertechnik funktioniert. © Rüdiger Kahlke

Ein Blick auf das Smartphone, als bei der Pfingstwanderung die Sonne rauskommt. Die App zeigt: Das eigene Kraftwerk arbeitet auf Hochtouren. Bernd A. teilt den Wanderfreunden stolz mit: "Ich hab in diesem Monat bis jetzt erst 2,5 Kilowattstunden Strom zugekauft." Und der Monat ist schon halb rum. Sein Strom kommt vom Dach. Was er nicht direkt verbraucht, wird "zwischengeparkt". Möglich machen das Batteriespeicher. "Eigener Solarstrom macht unabhängig, und Batterien machen flexibel", betonen die Energieberater der Verbraucherzentrale.


"Schick die Sonne in die Verlängerung": Mit diesem Slogan wirbt die Verbraucherzentrale für die Nutzung der erneuerbaren Energie. Mit einer Photovoltaik-Anlage und einem Batteriespeicher können Hauseigentümer tagsüber Energie sammeln; dann, wenn sie sie nicht selbst nutzen können, um damit abends die Champions League im Fernsehen zu gucken und dazu ein kühles Bier zu trinken. Die Speichertechnik ermöglicht es, einen Großteil des Stroms selbst zu nutzen. "Nur das rechnet sich", so Energieberater Georg Brune von der Verbraucherberatung für den Kreis Olpe in Lennestadt. Der Eigenverbrauch senkt die Stromrechnung und lohnt sich mehr als eine Einspeisung ins Netz. Bis zu 80 Prozent Eigenverbauch sind bei effektiver Nutzung der Speichertechnik möglich, so die Energie-Experten. Die Verbraucherberatung bietet eine aktuelle Martkübersicht von Speichermodulen. Mehr als 30 Anbieter haben ihre Daten dafür zur Verfügung gestellt. Dazu liefert die Verbraucherzentrale Tipps, worauf bei Kauf und Betrieb der Speicher zu achten ist. So sei eine Mindestgarantie von zehn Jahren wichtig, um auch Fördermittel beantragen zu können.
"Module auf Verbraucher abstimmen"
Georg Brune rät ferner dazu, die Anlage (PV-Modul und Speicher) auf die Verbraucher abzustimmen. "Sonst wird es schnell unwirtschaftlich", sagt Brune. Bei der Suche nach einer "maßgeschneiderten Lösung" helfen die unabhängigen Energieberater. Eine individuelle Beratung kostet 60 Euro. Auch ob ein Blei-Akku oder die Lithium-Ionen-Technologie als Speichermedium sinnvoller ist, müsse im Einzelfall geprüft werden, so Georg Brune. Der Energieberater favorisiert die wartungsarmen Lithium-Ionen-Akkus, die allerdings auch etwas teurer seien. Brune rät zudem, sich die steuerlichen Aspekte anzusehen. Der Eigenverbrauch an Strom muss versteuert werden. Das gilt aber nicht für Nutzer, die unter die Kleinunternehmer-Regelung fallen und daher nicht mehrwertsteuerpflichtig sind.
Infos und Beratung
• Informationen zu Photovoltaikanlagen mit Batteriespeichern bietet die Energieberatung der der Verbraucherzentrale in Lennestadt, Hundemstraße 29, 57368 Lennestadt, Telefon: (02723) 71957-0. Online: www.verbraucherzentrale.nrw/lennestadt • Tipps zu Fördermöglichkeiten und Informationen zum Thema Eigenverbrauch gibt es auch am 4. und 5. Juni auf dem Stadtfest in Olpe. Energieberater Eric Jepsen steht von 11 bis 20 Uhr auf dem Stadtfest "Olpe feiert unter den Linden" für individuelle Gespräche bereit.
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