Sind die Schützenfeste in Gefahr und müssen abgesagt werden?

Ungewissheit bei den Planungen


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Ob es Festzüge wie im vergangenen Jahr in Olpe, angeführt von Major Peter Liese (links) und Hauptmann Holger Harnischmacher, in diesem Jahr geben wird, ist fraglich. von Nicole Voss
Ob es Festzüge wie im vergangenen Jahr in Olpe, angeführt von Major Peter Liese (links) und Hauptmann Holger Harnischmacher, in diesem Jahr geben wird, ist fraglich. © Nicole Voss

Kreis Olpe. Der Schützenverein Elben eröffnet für gewöhnlich die Schützenfestsaison im Kreis Olpe. Doch wird der Verein auch in diesem Jahr am ersten Mai-Wochenende den Schützenfest-Reigen eröffnen?


Stefan Clemens, Vorsitzender des Helena-Schützenvereins, zeigt sich noch optimistisch: „Nach jetzigem Stand werden wir die Schützenfestsaison im Kreis Olpe eröffnen - wohl wissend, dass wir eine Absage vom Bund oder vom Land NRW erhalten könnten. Wenn wir nicht feiern dürfen, liegt es nicht in unseren Händen. Wir planen erstmal. Es sind ja noch rund sechs Wochen Zeit.“

Stefan Clemens betonte auf LokalPlus-Anfrage, dass der Verein anders reagieren würde, wenn er wie im vergangenen Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiern würde. Denn ein solches Jubiläumsfest sei eine andere Größenordnung. „Sollte das Schützenfest nicht am ersten Maiwochenende stattfinden, tendiere ich dazu das Fest nachzuholen, aber das wollen wir noch im Vorstand besprechen, “ so Stefan Clemens. 
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Weniger optimistisch zeigt sich Sven Ochibowski, Geschäftsführer des Heimatschutzvereins Neger, der sein Hochfest traditionell am zweiten Mai-Wochenende feiert: „Dass am 19. April, wenn die Verbote nach jetzigem Stand enden sollen, alles wieder in Ordnung ist, glaube ich nicht.

Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass zwei Wochen später alle schon wieder zur Tagesordnung übergegangen sind und Lust haben, Schützenfest zu feiern. Die Entscheidung, ob Schützenfest gefeiert wird, wollen wir in den Osterferien treffen. Wenn wir unser Fest verschieben, dann möglicherweise in den Herbst.“
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Kreisoberst Markus Bröcher erklärt: „Die Vereine, die zu Beginn der Saison Schützenfest feiern, machen sich berechtigterweise Gedanken. Etwas Genaues kann im Moment niemand sagen. Entscheidend dabei ist ja auch das liebe Geld. Es gibt Vereine, die in Zelten feiern und andere in Hallen. Alle haben langjährige Verträge mit Schaustellern und Musikvereinen und Einigungen zwischen den Vertragspartnern sind gut möglich.“

Ansonsten gilt: Wenn das Verbot der Volksfeste aufrecht erhalten wird, sind die Vereine nicht in der Haftung.  Auch der Kreisoberst stellt sich bereits die Frage, ob die Menschen dann schon wieder in Feierlaune sind und betont, dass derartige „Gemengelagen“ aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden sollten.
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„Wir agieren vorausschauend für die Schützen im Kreis Olpe. Alle Vorstandsmitglieder blicken auf viele Jahre Vereinsarbeit zurück und wissen, wo der Schuh drückt. Vieles läuft zum Glück auf der Ebene der langjährigen Zusammenarbeit und Kooperation. Aber es gibt natürlich auch nicht so verständnisvolle Partner“, so Markus Bröcher.
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