Selbsthilfegruppe für Opfer von sexuellem Missbrauch

„Geschützter Rahmen“


 von Symbol © bramgino / lia
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Kreis Olpe. Sexueller Missbrauch an Mädchen und Jungen ist - trotz intensiverer Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit - nach wie vor ein Tabuthema, mit dem Betroffene häufig allein gelassen werden. Das möchte die Selbsthilfekontaktstelle des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreis Olpe ändern – mit einer neuen Selbsthilfegruppe für Betroffene.


In dieser Gruppe sollen Opfer die Möglichkeit haben, sich in einem geschützten Rahmen und unter Achtung der Schweigepflicht auszutauschen, ihre eigenen Erfahrungen einzubringen und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Pressemitteilung der DRK-Selbsthilfekontaktstelle dazu im Wortlaut:

„,In Deutschland sind im vergangenen Jahr Zehntausende Kinder Opfer von Gewalt und Missbrauch geworden. An den Zahlen zu Misshandlungen hat sich seit Jahren wenig bis gar nichts geändert", heißt es in einem Bericht der Deutschen Kinderhilfe, die Zahlen stagnierten „auf einem hohen Niveau". Es gibt keine Altersstufe, in der sie vor Gewalt und Missbraucht sicher sind.
„Sexueller Missbrauch beginnt oft scheinbar harmlos“
Der sexuelle Missbrauch beginnt oft scheinbar harmlos gerne in spielerischen Situationen und wird oft mit Hilfe von Einschüchterung, psychischem Druck und/oder Bestechung meist über viele Jahre fortgesetzt. Angefangen mit „zufälligen“ Berührungen, kann es sich bis zur jahrelangen Vergewaltigung ausbreiten.

Es gibt Missbrauchsformen mit und ohne körperliche Gewaltanwendung, die aber durch das Ausnutzen der kindlichen Unwissenheit und Zuneigung immer etwas mit psychischer Gewalt zu tun haben. Da die Täter sehr häufig aus dem heimischen Umfeld kommen, schließen Angehörige oft aus Scham oder Angst vor Ausgrenzung die Augen, sodass Kinder sehr häufig mit der Situation alleine gelassen werden. Auch andere Personen in der Umgebung der Opfer sind oft nicht in der Lage, den Missbrauch wahrzunehmen und Hilfe anzubieten.
„Missbrauch ist immer geplant“
Je auswegloser ein Kind die Situation erlebt, desto gravierender sind die Folgeschäden. Oft erleben erwachsene Menschen bei Traumatherapien , die eigentlich aus vollkommen anderen Gründen durchgeführt werden, dass die Ursachen ihrer Erkrankungen in frühester Kindheit durch Missbrauch hervorgerufen wurden, deren Handlungen die Seele tief im Unterbewusstsein abgespeichert hat, die einfach aus Eigenschutz verdrängt wurden.

Doch egal, auf welchen Fall von Missbrauch man stößt, eins haben sie alle gemeinsam: Sexueller Missbrauch wird immer von Personen ausgeübt, die dem Opfer körperlich, psychisch oder sozial überlegen sind. Der Missbrauch ist nie zufällig, sondern immer geplant.  Sexueller Missbrauch ist eine erzwungene Handlung, gegen die sich das Kind nicht wehren kann, und die gegen alle seine Rechte verstößt!
Gegenseitiger Austausch und Hilfe
 Um Missbrauchsopfern die Chance des Austausches zu geben, errichtet die Selbsthilfekontaktstelle des DRK Olpe eine Selbsthilfegruppe.

Hier haben Opfer weiblich/ männlich die Möglichkeit, sich im geschützten Rahmen, unter Achtung der Schweigepflicht, auszutauschen, ihre eigenen Erfahrungen einzubringen, sich gegenseitig zu unterstützen.“
Kontakt

Weitere Infos zu der Gruppe, Treffpunkt, Uhrzeit, etc. über die Selbsthilfekontaktstelle des DRK Olpe unter Tel. 02761/2643 sowie per E-Mail an weinbrenner.dorff@kv-olpe.drk.de oder bell@kv-olpe.drk.de.
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