Schulen im Kreis Olpe entscheiden individuell über hitzefrei
Tropische Temperaturen von bis zu 37 Grad
- Kreis Olpe, 25.06.2019
- Von Marco Breuch
Marco Breuch
Redaktion
Altenhundem. Ein Blick auf den Wetterbericht lässt unverkennbar die Präsenz des Sommers erkennen. Hohe Temperaturen und Sonnenschein können das Lernen und Arbeiten erschweren. Besonders an Schulen kocht an heißen Tagen das Thema hitzefrei bei den Schülern hoch. Unter Berücksichtigung von organisatorischen Maßnahmen lässt sich eine kürzere Unterrichtszeit für die Schüler jedoch nur schwer realisieren und liegt in den Händen der jeweiligen Schulleitung.
Entscheidungen über hitzefrei seien den Schulen nur kurzfristig möglich, sagt Schulrätin Ute Roth. Hinzu komme, dass Eltern von Grundschülern sowie Schülern bis zur sechsten Klasse im voraus informiert werden müssen, wenn der Unterricht vorzeitig endet. So kann höchstens einen Tag im Vorfeld hitzefrei angekündigt werden.
Eine weitere Problematik bezüglich hitzefrei betrifft auch das Rivius-Gymnasium in Attendorn. Schulleiter Rudolf Hermanns erklärt, dass 50 Prozent der Schüler auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Hinzu kommt das angewendete Doppelstunden-Prinzip, dass im Fall von hitzefrei zusätzliche organisatorische Komplikationen mit sich führen würde.
Von Seiten des Schulamts gibt es keine speziellen Anordnungen bezüglich hitzefrei, da die Schulleiter die Gegebenheiten selbst einschätzen und entsprechend reagieren müssen
Handlungsbedarf herrscht nach der aktuellen Rechtslage zudem erst bei Raumtemperaturen, die 27 Grad überschreiten. Passend dazu verweist auch Christa Müller von den St.-Franziskus-Schulen in Olpe auf die klaren Vorgaben im BASS (Bereinigte amtliche Sammlung der Schulvorschriften).
Einige Maßnahmen, um der Hitze zu trotzen, werden im Vorfeld dennoch berücksichtigt. Während die Attandara-Grundschule überlegt, den Unterricht nach draußen zu verlegen, soll in Olpe weiterhin im Schulgebäude unterrichtet werden, da es dort am kühlsten ist. Zudem erwähnte Schulleiterin Anke Olberts, dass auf dem Schulhof Pavillons als Sonnenschutz für Schüler und Lehrpersonal zur Verfügung stehen.
An beiden Grundschulen soll jedoch das Lernpensum reduziert werden, um die Schüler bei den heißen Temperaturen nicht zu sehr zu fordern. Rudolf Hermanns vom Rivius-Gymnasium in Attendorn deutet an, dass Lehrstunden auf dem Schulhof im Schatten eines großen Kastanienbaumes eine Option darstellen.
Für die höheren Stufen bleibt es jedoch bei dem gewohnten Ablauf, zumal für den Abiturjahrgang auch noch Nachprüfungen auf dem Programm stehen.
Ob die Schüler im Kreis Olpe im Klassenraum den Temperaturen trotzen müssen, liegt also in den Händen der jeweiligen Schulleitung nach Abwägung rechtlicher und organisatorischer Einflüsse auf den Schulalltag.
Damit die Arbeiter jedoch nicht allzusehr ins Schwitzen kommen, ist Abhilfe gegen die Hitze beispielsweise durch Gratis-Getränke in Bereichen von Firmen wie der Produktion durchaus denkbar. Inwiefern der Sommer und seine hohen Temperaturen die Arbeitsabläufe in den Betrieben im Kreis Olpe beeinflussen, bleibt jedoch hauptsächlich den Arbeitgebern überlassen.