Schützenverein Grevenbrück: „Als Vereinsmensch investiert man seine Zeit gerne“

Interview zum Kreisschützenfest


  • Kreis Olpe, 15.09.2018
  • Von Christine Schmidt
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    Christine Schmidt

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Grevenbrück. 350 Helfer, hunderte Stunden Einsatz und 10.000 erwartete Besucher: Zahlen, die beim Kreisschützenfest in Grevenbrück am kommenden Wochenende aufeinandertreffen. Wie viel Arbeit in dieses besondere Wochenende gesteckt wird und was jetzt noch kurz vorher erledigt werden muss, erzählt der Vorsitzende des Schützenvereins, Andreas Sprenger, im LokalPlus-Interview mit Volontärin Christine Schmidt.


Hand aufs Herz: Wie stark ist der Druck, wenn man so ein Fest organisiert und die Verantwortung für die vielen Besucher hat?

Es ist ein positiver Druck. Gerade deswegen, weil man nun über drei Jahre geplant und sehr gute fachliche Teams hat, können wir mit einem sehr guten Gefühl ´ran gehen. Die Bevölkerung aus Grevenbrück und Bonzel steht voll dahinter. Wir sind bereit.

Wann hat der Verein mit der Planung angefangen?

Nach dem Kreisschützenfest ist vor dem Kreisschützenfest. Je früher man mit der Planung beginnt, desto besser. Deswegen haben wir schon vor drei Jahren mit der Planungsphase begonnen. Wir haben früh die großen Zeltverleiher und auch den Schützenverein in Helden angesprochen (der das Kreisschützenfest 2015 ausgerichtet hat, Anm. d. Red.). Und die waren sehr kooperativ und haben von ihren Erfahrungen berichtet, davon haben wir viel Honig mitgenommen. Alles Weitere ist im Laufe der Zeit entstanden. Je näher das Fest rückt, umso mehr ist zu tun.
Andere Dimensionen
Noch eine Woche bis zum KSF: Was muss jetzt kurz vorher noch erledigt werden?

Der Zeltverleiher muss den Festplatz jetzt noch mit den drei großen Zelten bestücken. Und auch die Inneneinrichtung muss mit allen Helfern aufgestellt werden. Die Begleitlogistik, die Schießanlange, die Beschilderung der B55 und Kreisstraße, Gespräche mit Feuerwehr und DRK – das, was geplant wurde, muss jetzt eben alles umgesetzt werden. Da sind alle mit eingespannt.

Personal einteilen, Programmfolge erstellen – alles Aufgaben, die ein Schützenverein sonst kennt. Gab es neue Aufgaben, die Sie zum ersten Mal machen mussten?

Es sind einfach ganz andere Dimensionen. Es ist ein Unterschied, ob man ein Fest mit 5000 aktiven Teilnehmern organisiert. Es bedarf einer genaueren und intensiveren Planung. Ganz neu war für uns, die mobile Schießanlage, die wir vom KSB ausgeliehen haben. So kann wirklich vor Ort geschossen werden, und die Bewerber müssen nicht ein bis zwei Kilometer zur Vogelstange laufen.
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Freuen Sie sich als Organisator überhaupt auf das Fest oder sind Sie das ganze Wochenende zeitlich eingespannt?

Sowohl als auch. Wir werden es genießen, je mehr Besucher zufrieden sind, und wenn alles läuft. Es ist das Highlight für den Verein und auch für die Dörfer. Wir werden es genießen und nachhaltig in Erinnerung behalten. Wenn wir unsere Aufgaben erfüllen und damit auch die Besucher zufrieden sind, ist das für uns Lohn und Dank. Genießen jedoch nicht im Sinne von Feiern, sondern dafür Sorge tragen, dass es ein tolles Fest wird.

Wie viele Organisatoren sind in die Planung involviert? Ist es kompliziert, alle unter einen Hut zu bekommen?

Nein. Weil wir schnell gemerkt haben, als wir die ersten Infos rausgegeben haben, dass die Resonanz der Bürger immer wieder positiv war. Auch von der ARGE Grevenbrück Aktiv gab es immer Unterstützung. Es hat alles gut funktioniert, vor allem natürlich durch die Masse an Helfern – 350 sind mit an Bord.  Vor drei Wochen hatten wir dann eine Helfereinweisung und uns schon da freudig eingestimmt. Es mussten auch nur wenige Änderungen vorgenommen werden, weil jeder seine Aufgabe angenommen hat. Die Einteilung der Leute muss natürlich gut durchdacht sein.
So wie Sauerländer feiern
Rund 10.000 Gäste werden erwartet. Wie kann der Schützenverein für die Sicherheit garantieren?

Das ist, wie heute üblich, ein formelles Konzept, das mit Ordnungsamt, DRK, Feuerwehr und Polizei vorbesprochen und verschriftlicht wurde. Damit nichts passiert, werden auch zehn Straßensperren aufgestellt und ausreichend Security-Kräfte auf dem Platz eingesetzt. Das ist auf Großveranstaltungen eben keine Seltenheit mehr. Aber wir sind hier auf dem Land, deswegen hoffe ich, dass wir Sauerländer so feiern, wie wir es kennen: friedlich und fröhlich.

Auf was freuen Sie sich am Meisten?

Persönlich ist es ein großes Gefühl der Freude, wenn man so ein Fest mit so vielen Leuten im Rücken organisieren kann. Und wenn es dann gut läuft, das Wetter mitspielt, wenn alle zufrieden nach Hause gehen, dann ist das sicherlich ein gutes Gefühl, wo wir noch lange dran denken – da freu ich mich drauf.
Viel Einsatz, wenig Freizeit
Was darf auf keinen Fall an dem Wochenende schieflaufen?

Es wird nichts schieflaufen.

Alles muss auf- und natürlich wieder abgebaut werden. Dafür investiert man dann wahrscheinlich seinen Feierabend, oder?

Selbstverständlich. Bereits am Sonntagabend werden die Zelte ausgeräumt und am Montag baut der Verleih diese wieder ab. Schon am Dienstag und Mittwoch wird man nichts mehr von dem Fest sehen. An Freizeit bleibt auch während der Vorbereitung nicht mehr viel. Das sind hunderte Stunden, die wir an Einsatz bringen. Aber das war uns klar. Und man macht es gerne. Diese Zeit investiert man gerne, wenn man ein Vereinsmensch ist. Dann ist diese Arbeit Teil des persönlichen Lebensumfeldes.

Haben die Grevenbrücker Majestäten Ambitionen, Kreiskönig zu werden?

Unser König Theo Schneider hat sich schon zum Vogelschießen eingetragen. Und ich glaube, der Jungschützenkönig Andre Freund auch. Wir würden uns natürlich freuen, aber es ist ein Wettbewerb, und rund 20 Bewerber sind angemeldet. Da muss man schon Glück haben, aber das wünsche ich den beiden natürlich.
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