„Wir machen Dein Frühstück – Aber wir können davon nicht leben!“: Mit diesem Slogan haben 16 Landwirte aus der Region am Mittwochmorgen vor dem Lidl-Markt in Attendorn gegen den Preisverfall ihrer Produkte bei sogenannten Discountern demonstriert. Damit beteiligten sie sich an einer bundesweiten Protestaktion des Bauernverbands.
Zwei Brötchen, ein Croissant, Butter, Marmelade, Käse, Wurst, Schinken, Müsli, ein Ei, Marmelade und Milch für den Kaffee: Von diesem großen Frühstück landen gerade einmal 1,07 Euro beim den Landwirten, rechneten sie vor. „Das ist definitiv zu wenig, um zu überleben“, erklärte Josef Geuecke, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband. Landwirte erhalten nach seinen Angaben heute im Durschnitt nur noch 22 Prozent von dem, was Verbraucher an der Ladenkasse ausgeben. Bei Brot und Co. seien es sogar nur noch fünf Prozent.
Dabei sind die Verbraucher durchaus bereit mehr zu zahlen für die qualitativ hochwertigen Produkte aus der heimischen Landwirtschaft. Das zeigte sich bei den vielen Gesprächen, die die Bauern vor Ort mit Kunden des Discounters führten. „Doch wir richten uns heute nur in zweiter Linie an den Kunden“, erklärte Landwirt Peter Arens aus Weringhausen. „Wir wollen den Lebensmittelhandel auf unsere Situation aufmerksam machen, denn es stehen neue Preisverhandlungen an.“
Immerhin teilen sich vier große Unternehmen rund 85 Prozent des Marktes auf – und sie bestimmen die Preise. „Da steht man sonntags morgens in der Kuhscheiße und weiß, man arbeitet, aber verdient kein Geld“, sagte Bauer Michael Richard aus der Pettmecke. „Dabei kann natürlich auch der Verbraucher etwas durch sein Einkaufsverhalten ändern.“