Pläne, Wünsche, Neues: TIL im Gespräch mit LokalPlus

Großes Interview


  • Kreis Olpe, 16.02.2019
  • Von Sofia Isphording
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LokalPlus hat die Band TIL zum großen Interview getroffen. von TIL
LokalPlus hat die Band TIL zum großen Interview getroffen. © TIL

Wenden. Die Band TIL, bestehend aus Dennis Wurm (21/Sänger und Gitarrist), Eniz Gülmen (20/Bassist und Backings) und Jona Boubaous (20/Schlagzeuger), hat sich in den vergangenen Jahren bereits einen Namen gemacht. Und das nicht nur im Kreis Olpe. Nachdem sie an ca. 250 Schulen Konzerte gespielt haben, widmen sich die Drei schon seit vergangenem Jahr wieder mehr der eigenen Musik. LokalPlus hat einmal nachgefragt: Was gibt es eigentlich Neues?


2019 hat gerade erst begonnen - was sind eure privaten Vorsätze?

Dennis: Ich wollte auf jeden Fall mehr Sport machen. Ich habe nämlich letztes Jahr überhaupt nichts gemacht. Und bisher habe ich das eigentlich ganz gut geschafft, aber dann bin ich wieder krank geworden. Aber ich habe mir vorgenommen, das durchzuziehen. 

Jona: Ich glaube einfach mal ein geregelteres Leben hinzukriegen. Also früh aufstehen, aber eigentlich nichts anderes, was ich sonst auch gemacht habe. Nur vielleicht einfach mal disziplinierter sein oder Sachen eher durchziehen, wenn ich z.B etwas üben oder einfach etwas Besonderes hinkriegen wollte.                                                                                                                    
Eniz: Ich will mich nicht mehr beschweren (lacht). Ich beschwere mich immer viel zu viel über Dinge, die eigentlich voll unnötig sind. Und das raubt total viel Positivität. Ich glaube, wenn man das dann einfach mal ablegt und Sachen akzeptiert, dann kann man echt ein glücklicheres Leben führen.

Was habt ihr euch beruflich vorgenommen?

Eniz: Dieses Jahr soll auf jeden Fall das bisher beste Jahr für TIL sein. Wir haben uns ganz viel vorgenommen. Wir haben ja seit dem Kindergarten nur englische Musik gemacht und sind jetzt von englischen auf deutsche Songtexte gewechselt. Wir planen außerdem z.B. eine riesige Tour für den Sommer, eine kleine EP, noch ein Album und noch ein super cooles Nebenprojekt, quasi auch eine Konzerttour. Wir wollen also auf jeden Fall einen super großen Schritt weiter kommen und natürlich schaffen, dass wir die Musik zu unserem festen Beruf machen.
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Woran arbeitet ihr im Moment?

Dennis: Wir sind jetzt gerade ganz viel im Proberaum und auch mal im Studio in Bonn und schreiben neue Songs, damit wir möglichst bald neue Musik veröffentlichen und wieder ein komplettes Live-Programm auf die Beine stellen können.

Wie schreibt ihr eure Songs?

Eniz: Das ist immer unterschiedlich. Im Normalfall ist es so, dass wir uns zwischen den Studio- und Probetagen immer ein paar Tage Zeit nehmen. Dann kann jeder für sich einfach mal seine Ideen sammeln, kreativ werden, Texte oder generell Songs schreiben. Danach treffen wir uns dann meistens für eine Session, so ein bis zwei Wochen im Studio, und schmeißen alles zusammen. Am Ende fügen wir dann quasi all unsere Ideen zusammen und schreiben die Songs dann zu dritt zu Ende.
Hinter Englisch kann man sich gut verstecken
Mögt ihr lieber deutsche oder englische Texte?

Dennis: Es ist für uns auf jeden Fall eine Umstellung auf einmal auf Deutsch zu schreiben. Hinter Englisch kann man sich irgendwie gut verstecken, weil man vielleicht eher das nimmt, was gut klingt, was man gut singen kann oder was andere gut mitsingen können. Man denkt aber einfach nicht so gut über die Bedeutung des Textes nach. Im Deutschen haben wir direkt gemerkt, dass das ganz anders ist. Da steht der Text viel mehr im Vordergrund, du verstehst direkt alles und es ist für uns viel einfacher, uns auszudrücken. Es dauert natürlich ein bisschen, bis man gut drin ist, aber ich glaube, dass es mehr Spaß macht, auf Deutsch zuschreiben.

Wie sieht ein normaler Tag in eurem Leben aus? Gibt es den überhaupt?

Eniz: Ich glaube so einen normalen Tag gibt es nicht. Klar, innerhalb unserer verschieden Phasen gibt es Routinen. Wir haben jetzt also seit zwei Monaten unsere Studiophase, in der wir eine Art Wochenplan haben. Zum Beispiel ist dann montags um 9 Uhr unser Meeting, bei dem wir die ganze Woche besprechen, und im Regelfall sind wir dann von morgens bis abends im Studio oder im Proberaum und schreiben Songs. Zusätzlich sind da noch ganz viele E-Mails, die bearbeitet werden müssen, wo wir uns um Konzerte und Anfragen kümmern oder die Tour planen.                                                                                                            
Dennis: Eigentlich ist das aber genau das, was wir nie wollten, dass da eine Routine reinkommt. Also wir sagen jetzt nicht, wir treffen uns jeden Morgen zwei Wochen lang um 9 Uhr da.                                              

Eniz: 9 Uhr heißt bei uns sowieso halb 11.                         

Dennis: Kann aber auch sein, dass es 15 Uhr ist, wenn einer was vorhat.                                     

Eniz: Kann auch sein, dass wir uns erst um 21 Uhr treffen, aber dann bis 6 Uhr morgens. Je nachdem wie wir gerade drauf sind.
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Ihr verbringt auch außerhalb der Musik sehr viel Zeit miteinander. Nervt ihr euch dann auch schon mal gegenseitig?

Eniz: Ja! (lacht). Wir sind natürlich auch beste Freunde und wie das dann halt bei Freunden so ist, aber es geht irgendwie.

Was war bisher euer schönstes Erlebnis als Band?

Jona: Ich glaube bei mir sind das einzelne Situationen. Wenn man z.B. auf der Bühne ist und das Publikum einen Song mitsingt. Das sind so diese kleinen Situationen, in denen einem klar wird, dass das irgendwie besonders ist, was gerade passiert.

Eniz: Es gibt bei einem Auftritt immer so einen Punkt, an dem du merkst, dass gerade eine ganz komische Atmosphäre ist. Und das ist der allerschönste Moment: Wenn man weiß, dass das, was wir vor zwei Monaten im Proberaum gemacht haben, so gut ankommt, dass 200 bis 300 Leute mitsingen.

Jona: Besonders fanden wir alle unseren Auftritt letzte Woche in Wuppertal, wo wir einen neuen deutschen Song gespielt haben und Angst hatten, ob das überhaupt ankommt. Da war dann so eine krasse Atmosphäre in dem Raum und es haben alle den Song direkt mitgesungen.

Dennis: Wir haben dann mitten drin einfach aufgehört zu spielen und das Publikum hat weiter gesungen.
Neuer Song „Wir fangen gerade erst an“
Wo seht ihr euch in fünf Jahren?

Jona: Bei den Grammys (lacht). 

Dennis: Auf der Bühne. 

Eniz: Das kann man glaube ich gar nicht so genau vorhersehen. Das ist ja das Schöne daran, dass man einfach nicht weiß, was nächstes oder übernächstes Jahr passiert. Aber wir sind glaube ich einfach froh, wenn wir in fünf Jahren immer noch das gleiche machen können.

Jona: Auf jeden Fall immer noch als Musiker und immer noch als Band.

Was wolltet ihr schon immer mal bei einem Interview gefragt werden?

Eniz: Das ist eine gute Frage.

Jona: Welcher Song uns am meisten bedeutet… Und zwar unser neuer: „Wir fangen gerade erst an“. 

Dennis: Den haben wir so in fünf Minuten komplett fertig geschrieben.

Jona: Da liegt einem einfach total viel dran, weil er eben unsere Geschichte erzählt. Und alles, was wir erlebt haben, zusammenfasst. Da hat man dann auch, wenn man den live spielt, so einen Kloß im Hals, weil es einfach so persönlich ist. Das ist glaube ich auch der Grund, warum wir jetzt auf Deutsch schreiben. 

Eniz: Ja, das hatten wir auch noch nie bei einem Song, dass uns ein eigener Text so sehr berührt. Wir haben so viele Texte geschrieben, die echt allgemein waren.
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