Pflanze des Monats September: die Karde
Kräuterwelt
- Kreis Olpe, 20.09.2020
- Von Astrid Struck
Astrid Struck
Redaktion
Kreis Olpe. Die Karde, auch wilde Karde oder Weberkarde genannt, begegnet einem als Einzelgänger an sonnigen Böschungen oder Brachflächen. Sie wird meist nicht beachtet und für eine weitere Distelart gehalten. Aber sie ist keine Distel, obwohl sie sehr kratzig ist, sondern gehört zu den Geißblattgewächsen.
Die Karde war bereits im Altertum und Mittelalter eine bekannte Heilpflanze. Verwendung fanden die Kardenblätter und Kardenwurzeln.
Hildegard von Bingen schreibt: „Die carde ist warm und trocken. Ein Mensch, der Gift gegessen oder getrunken hat, pulverisiere Kopf, Blätter und Wurzel der carde und nehme dieses Pulver entweder in einer Speise oder einem Getränk zu sich. Es treibt das Gift aus dem Körper heraus.“
In den letzten Jahren erfuhr die Karde eine besondere Bedeutung in der naturheilkundlichen Behandlung von Borreliose. Dies ist vor allem Wolf Dieter Storl zu verdanken, der in seinem Buch „Borreliose natürlich heilen“ darüber berichtet. Auch unter Laborbedingungen wurde unter bestimmten Bedingungen eine Wachstumshemmung der Bakterienart Borrelia Burgdorferi nachgewiesen.
Es gibt viele Möglichkeiten, die Heilkraft der Karde zu extrahieren. Eine Möglichkeit ist das Dekokt, eine Abkochung zur Steigerung der Harnabsonderung:
Dafür werden 2 g Wurzelsubsstanz (oder 2 g Blätter) in 100 ml Wasser aufgekocht. Davon wird eine kleine Tasse am Morgen auf nüchternen Magen schluckweise getrunken.