Olper Christian Renz als Begleiter eines Dschungelcamp-Kandidaten

Interview


  • Kreis Olpe, 21.01.2019
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Christian Renz (links) mit Dschungelcampkandidat Chris Töpperwien. von privat
Christian Renz (links) mit Dschungelcampkandidat Chris Töpperwien. © privat

Kreis Olpe. In der 13. Staffel von „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus“ kämpfen derzeit wieder die Kandidaten um die heiß begehrte Dschungelkrone. Einer von ihnen ist Chris Töpperwien. Der Currywurst-Mann aus Amerika kämpft sich durch Prüfungen und in die Herzen der Zuschauer. An seiner Seite: Sein Manager Christian Renz aus Olpe. Über seine Wurzeln im Sauerland sprach Christian Renz mit LokalPlus-Redakteurin Barbara Sander-Graetz.


Deine berufliche Laufbahn hast du als Redakteur bei einer heimischen Zeitung begonnen. Was kam danach?

Für diese Chance bin ich heute noch sehr dankbar. Dort habe ich gelernt, was es heißt, Lokalreporter zu sein. Auf diese Erfahrung konnte ich mein ganzes berufliches Leben aufbauen. Erst viele Jahre als Polizeireporter bei diversen Zeitungen in ganz Deutschland, dann als Journalist in der Führungsebene des People-Magazins in Berlin.

Bist du heute noch oft im Sauerland?

Leider nein. Berufsbedingt reise ich viel zwischen Deutschland und Nordamerika, dazu kommen noch zahlreiche Flüge innerhalb von Europa. Da bleibt schon fast zu wenig Zeit für meine Freundin in Berlin. Zuletzt war ich – das aber mehr zufällig – beim Olper Stadtfest im Sommer 2016. Ich habe allerdings noch immer einen alten Freund in Olpe, der mich immer mal über die News aus der Heimat auf dem Laufenden hält.

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An welche Begebenheit denkst du heute noch gern zurück aus deiner Zeit als Redakteur im Kreis Olpe?

(lacht) Gern? Ich werde nie meinen ersten Schützenball in der Olper Stadthalle vergessen. Januar 1994. Junger Reporter, keine Ahnung von den Gepflogenheiten, nichts Gescheites anzuziehen. Norwegerpulli, Schlabber-Jeans und grauer Wollmantel – es hätte nicht schlimmer sein können. Nun ja, ich wurde noch mindestens drei Jahre darauf angesprochen. Darüber hinaus gibt es sicher dutzende Anekdoten… Schützenfeste, bis 1996 ein großer Teil meines Reporter-Lebens, boten immer viel Stoff für spannende Berichte.

Könntest du dir vorstellen, nochmals bei Print- oder Online-Medien zu arbeiten?

Nein, auf keinen Fall. Ich habe 21 Jahre als Journalist gearbeitet, viel gesehen, viel erreicht. Es war auch ein Spaß, über einige Jahre hinweg persönliche Interview-Treffen mit den größten Hollywoodstars zu haben – und meinen deutschen Schauspiel-Helden nahe zu kommen. Aber die Branche hat sich verändert, der Auflagen-Verfall setzt die Redaktionen immer weiter unter Druck. In vielen Fällen geht es nicht mehr um Fakten und Recherche, sondern nur noch darum, wer am lautesten seine Boulevard-Headline herausbrüllen kann. Die nachfolgende Journalisten-Generation hat mit größten Problemen zu kämpfen.

Vor 20 Jahren hast du das Sauerland verlassen und nun bist du als Manager von Chris Töpperwien im australischen Dschungel…

Der Weg dahin war ein langer. Ich habe mich vor fünf Jahren bewusst aus dem Journalismus verabschiedet und das Medienkontor Renz in Berlin gegründet. Ich biete Interview-Coaching an, berate junge Schauspieler in Sachen PR … und vertrete von Anfang an Chris Töpperwien.

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Was war deine Reaktion, als du erfahren hast, dass es für deinen Schützling und damit auch für dich nach Down Under geht?

Oha… das wird … äh … spannend. Chris und ich sind seit sieben Jahren befreundet. Ich weiß sehr gut, dass er sehr auf Sauberkeit bedacht ist, dass er Spinnen und Schlangen hasst. Dazu kommt, dass er ein Genießer ist – er kocht wahnsinnig gut. Und wenn wir Essen gehen, dann muss es immer wirklich gutes Essen sein. Zusammenfassend: Ich wusste sofort, dass da eine sehr harte Zeit auf ihn zukommt.

Wer ist neben dir noch als moralische Unterstützung für Chris Töpperwien mit in Australien?

Jeder Teilnehmer darf nur einen Begleiter bestimmen. Der wird dann im australischen Southport – circa 70 Kilometer vom Camp entfernt – im Palazzo Versace einquartiert. Ein schlimmes Leben. (lacht) Dort leiden wir Begleiter dann mit den Kandidaten mit, haben aber natürlich keinen Kontakt. Unterstützung gibt es dann, wenn der jeweilige Kandidat ausgezogen ist.

Während die Kandidaten um jede Mahlzeit kämpfen müssen, bist du bestens untergebracht. Wie sieht dein Tag aus?

Wir stehen alle früh auf, lassen uns dann zusammen in einer Suite die aktuelle Show zeigen – neun Stunden zeitversetzt zu Deutschland. Dabei werden wir von den RTL-Betreuern mit einem reichhaltigen Frühstück versorgt. Anschließend stehen Interviews auf der Tagesordnung. Jeder Begleiter wird vor der Kamera zu seinem Schützling befragt, soll Situation und Vorkommnisse einordnen oder bewerten. In Summe kann man sagen, dass wir hier draußen das Sprachrohr der Camper sind. In meinem Fall drehte sich natürlich viel um den Streit zwischen Chris und Bastian Yotta. Da ich den Eklat von Anfang an mitbekommen habe, weiß ich natürlich, warum Chris teilweise so hart reagiert. Er ist verletzt.

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Laut DWDL (Internetmagazin) wird Chris Töpperwien eine eigene Doku-Soap auf RTL 2 bekommen. Was ist geplant und bist du dann auch wieder mit im Boot?

Ja, wir freuen uns sehr. Die Show „In 90 Tagen zum Erfolg – Auswandern mit Chris Töpperwien” ist unser Baby. Ausgestrahlt wird ab dem 28. Januar jeweils montags um 21.15 Uhr bei RTL 2. Es geht darum, dass Chris Deutsche coacht, die in die USA auswandern. Er begleitet sie von ihrer Heimat mitten in die Schmelztiegel von Los Angeles und Miami. Eine wunderbare Erfahrung und ein tolles TV-Format. Hier kann Chris beweisen, dass er ein echter Coach ist – und dabei ziemlich unterhaltsam. Die Dreharbeiten begannen Ende 2017 und wurden dann 2018 abgeschlossen. Für mich als Manager bedeutete das, dass ich zu diversen Gelegenheiten in die USA geflogen bin. Ich bin dann den ganzen Tag am Set, sorge für Pressearbeit und reibungslose Abläufe. Anstrengend möchte ich das aber nicht nennen – es ist doch wunderbar, in der deutschen Winterzeit die Sonne der US-Ost- oder Westküste im Gesicht zu spüren.

Was glaubst du, wird sich Chris Töpperwien die Dschungelkrone sichern?

Er hat sicher sehr gute Chancen. Er ist teamfähig, eine gute Ansprech- und Führungsperson und dabei ein guter Entertainer. Glaubt man der großen Zahl seiner Social-Media-Follower, wird er mit der Krone auf dem Kopf wieder nach Deutschland kommen. Ich drücke ihm alle Daumen.

Chris Töpperwien
Chris Töpperwien wurde bekannt als Currywurstmann in Amerika. 2012 gehörte Töpperwien erstmals zu den Protagonisten der Doku-Soap-Reihe „Goodbye Deutschland! Die Auswanderer“ des Fernsehsenders VOX.

Mehrmals wurde über sein Leben und seine Arbeit in Los Angeles berichtet. Entdeckt worden war er von Reportern des Sat1-Frühstücksfernsehens. Bei Dreharbeiten in der Filmmetropole erfuhren sie vom Currywurst-Truck des Kölners und begleiteten Chris Töpperwien für eine Reportage über mehrere Tage.

Neben „Goodbye Deutschland!“ hatte Töpperwien Auftritte bei den Formaten taff (Pro7), Abenteuer Leben Spezial (kabel eins), Frühstücksfernsehen (Sat.1), Brisant (ARD), Drehscheibe Deutschland (ZDF), Punkt 12 (RTL), Stadtgespräch (Center.TV, Köln) und bei Good Day L.A. (US-Sender Fox 11).

2016 wirkte er zusammen mit seiner damaligen Frau Magdalèna Kalley an der vierteiligen RTL-Spielshow „Das Sommerhaus der Stars – Kampf der Promipaare“ mit; das Paar erreichte den dritten Platz.
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