Olper Ärzte behandeln schwer kranken Mann aus Simbabwe

Gordon Hlatywayo leidet an chronischer Nierenerkrankung


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Freuen sich, dass sie Gordon Hlatywayo (Mitte) helfen konnten (von links): Elisabeth van Kück vom Klinikdialyseteam des St. Martinus-Hospitals Olpe, Dr. Gerd Reichenbach, Dr. Anand Esapathi und Dr. Cai Schelo. von Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen
Freuen sich, dass sie Gordon Hlatywayo (Mitte) helfen konnten (von links): Elisabeth van Kück vom Klinikdialyseteam des St. Martinus-Hospitals Olpe, Dr. Gerd Reichenbach, Dr. Anand Esapathi und Dr. Cai Schelo. © Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen

Olpe. Gordon Hlatywayo hat nicht nur mit Blick auf seine medizinische Behandlung einen langen Weg hinter sich. Der 49-Jährige aus Simbabwe leidet an einer chronischen Nierenerkrankung im Endstadium und ist jetzt für eine Behandlung im zertifizierten Gefäßzentrum Olpe aus Simbabwe eingeflogen worden. Die Behandlungskosten übernahm die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen. Dass der Simbabwer einer medizinischen Therapie unter modernen Bedingungen zugeführt werden kann, hat er auch dem Olper Mediziner Dr. Gerd Reichenbach zu verdanken.


Gordon Hlatywayo ist 49 Jahre, verheiratet und Vater von drei Kindern. Der Simbabwer leidet an einer chronischen Nierenerkrankung infolgedessen er sich regelmäßig einer Dialyse, umgangssprachlich „Blutwäsche“, unterziehen muss. Damit er an ein Dialysegerät angeschlossen werden kann, wurde ihm in Simbabwe ein sogenannter Vorhof-Katheter angelegt. Dieser Katheter wird in die rechte Halsvene implantiert. 

Der Chefarzt der Gefäßchirurgie und Leiter des Gefäßzentrums Olpe, Dr. Anand Esapathi, erklärt dazu: „Herr Hlatywayo hat eine chronische Nierenerkrankung, die weit fortgeschritten ist. Ohne Dialyse würde er nicht überleben. Bei diesem Erkrankungsbild und der dauerhaften Dialyse entscheidet man sich in der Regel für einen sogenannten Dialyseshunt. Bei Herrn Hlatywayo wurde allerdings ein Vorhofkatheter angelegt, der ihm immer wieder Schwierigkeiten machte.“ Zur weiteren Erklärung: Bei einem Shunt wird eine Arterie mit einer Vene am Arm verbunden. Das sorgt im Alltag kaum für Einschränkungen.
Hohes Infektionsrisiko
Dr. Gerd Reichenbach arbeitete vor 14 Jahren als Arzt im St. Luke´s Hospital und lernte Gordon Hlatywayo damals kennen. Auf sein aktuelles Schicksal wurde der Olper Mediziner durch Dr. Schales aus dem Saarland aufmerksam, der von 2001 bis 2013 als Chefarzt im St. Luke´s Hospital gearbeitet hatte und sich bis heute stark in Simbabwe engagiert. „Ein Vorhofkatheter behindert bei der täglichen Körperpflege. Wenn dann noch unzureichende hygienische Bedingungen hinzukommen, ist das Infektrisiko enorm. So ist das bei Gordon auch gewesen. Bei seinem Erkrankungsbild ist die ständige Infektion des Katheters und damit die unzureichende Dialyse lebensbedrohlich“, ergänzt Dr. Gerd Reichenbach.

Als der Olper Arzt davon erfuhr, kontaktierte er das St. Martinus-Hospital und fragte an, ob der Afrikaner im zertifizierten Gefäßzentrum dort behandelt werden könnte. Die Geschäftsführung erklärte sich daraufhin bereit, die Kosten für die Behandlung zu übernehmen und Gordon Hlatywayo aufzunehmen. Eine Kostenübernahme ist in diesen Konstellationen durch Krankenkassen nicht möglich.
Weniger Beschwerden nach Ausheilung
Der stellvertretende Chefarzt der Medizinischen Klinik und medizinische Leiter der Dialyse, Dr. Cai Schelo, dialysierte Hlatywayo vor seiner Rückkehr in sein Heimatland. „Nachdem dem Patienten durch die Gefäßchirurgen erfolgreich ein Dialyseshunt nach dem neuesten medizinischen Stand angelegt wurde, dauert die Ausheilung des Eingriffs ca. drei bis vier Wochen. Dann kann bei dem Patienten aber in Simbabwe ein deutlich besser Blutaustausch und damit eine bessere Behandlung seiner Erkrankung stattfinden. Er wird insgesamt weniger Beschwerden durch Infektionen haben und somit mit der Erkrankung besser leben können.“
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