Österreich-Rückkehrer lösten massive Corona-Welle im Kreis Olpe aus

Ministerium legt Abschlussbericht vor


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Kreis Olpe. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) hat den Abschlussbericht zum Covid-19-Infektionsgeschehen im Kreis Olpe vorgelegt. Darin wird die Vorgehensweise des Kreises Olpe, viel zu testen und die angeordneten Testungen transparent zu machen, ausdrücklich begrüßt.


Landrat Frank Beckehoff hatte Anfang April das Ministerium um Unterstützung in virologisch-epidemiologischer Hinsicht gebeten, nachdem die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Infizierten im Kreis Olpe vergleichsweise stark angestiegen war und auch viele Sterbefälle in diesem Zusammenhang gemeldet wurden. Nun liegt der zwölfseitige Abschlussbericht vor. Darin heißt es in der Zusammenfassung und Bewertung:
Fallzahlanstieg ab 23. März
„In Olpe wurde bezogen auf die Bevölkerung dreimal häufiger als sonst in NRW ein Expositionsort Österreich angegeben. Das spricht für einen vergleichsweise hohen Eintrag in Olpe aus den Skigebieten zu einem Zeitpunkt, als diese Gebiete noch kein ausgewiesenes Risikogebiet waren und deshalb Testungen dieser Reiserückkehrer noch nicht empfohlen wurden.

Möglicherweise wurden anfangs im Landkreis Olpe SARS-CoV-19-Fälle verspätet erkannt. Nach dem Fallzahlanstieg ab dem 23. März stieg die Anzahl der durchgeführten Tests und mit ihnen die Anzahl der positiven Testergebnisse, bis beide Werte wieder rückläufig wurden.
Hohe Sterblichkeit durch Testungen in Pflegeeinrichtungen begründet
Die Beobachtung einer vergleichsweise hohen Sterblichkeit dürfte in erster Linie durch die systematischen Testungen in der stationären und ambulanten Pflege begründet sein. Dadurch dürften zum einen überdurchschnittlich viele Infektionen bei der Gruppe der älteren und hochaltrigen Menschen erkannt worden sein, die auch landesdurchschnittlich eine erhöhte Fallsterblichkeit aufweist.

Zum anderen könnten in der Folge auch vermehrt Menschen später „mit Corona“ verstorben sein, die außerhalb systematischer Testungen vermutlich nicht damit in Verbindung gebracht worden wären.

Insgesamt deuten die Daten darauf hin, dass es sich um ein multifaktorielles Geschehen handelt; ein „Superspreader-Ereignis“ oder größere Ausbrüche waren nicht zu identifizieren.“
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