Netzwerk gegen häusliche Gewalt mit Vortrag über Auswirkungen von Traumata


Dr. Petra Kriependorf leitet die Traumastation der Fachklinik Hochsauerland in Bad Fredeburg. von privat
Dr. Petra Kriependorf leitet die Traumastation der Fachklinik Hochsauerland in Bad Fredeburg. © privat

Kreis Olpe/ Attendorn. „Ein Auge weint – das andere ist blind“. So lautet der Titel eines Fachvortrags, zu dem das Netzwerk gegen Häusliche Gewalt im Kreis Olpe für Dienstag, 18. September, von 9 bis 12 Uhr in die Stadthalle in Attendorn einlädt.


Inhaltlich beschäftigt sich der Vortrag mit der Funktion von Depression und Dissoziation in der intergenerationellen Weitergabe von häuslicher Gewalt bei Frauen und Kindern. Referentin ist die psychologische Psychotherapeutin Dr. Petra Kriependorf, die die Traumastation der Fachklinik Hochsauerland in Bad Fredeburg leitet. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an haupt- und ehrenamtliche Fachkräfte sowie am Thema Interessierte.

Gewalterfahrungen, Krieg, schwere Unglücke: Traumatisierende Erlebnisse haben in Familien oft Folgen für mehrere Generationen. Traumata werden häufig weitergegeben, aktiv durch Gewalt oder Missbrauch, passiv durch Wegsehen und Geschehen lassen. „Betroffen sind Familien aus allen sozialen Schichten, häufig Familien mit Migrationshintergrund, die  vor Krieg, Verfolgung und materieller Not geflüchtet sind.
Stumme Weitergabe
Sehr oft aber auch deutsche Familien, bei denen die ursprüngliche (Kriegs)traumatisierung zwar ein bis drei Generationen zurückliegt, die aber dennoch durch stumme Weitergabe des Traumas bis heute hoch belastet sind“, erklärt Dr. Kriependorf.  

Dies hat Folgen für die emotionale, kognitive und soziale Entwicklung der Kinder. Es gibt Zusammenhänge mit Kriminalität, Sucht, Schulversagen und frühen Schwangerschaften. Da stellt sich die Frage, wie dieser Teufelskreis durchbrochen werden kann?  Die Referentin stellt verschiedene Lösungsansätze vor. Nachfragen und Diskussion sind erwünscht.
Anmeldung erforderlich
Eine Anmeldung ist erforderlich bis spätestens Montag, 10. September, bei Elvira Schmengler, Koordinatorin des Netzwerks gegen Häusliche Gewalt, per E-Mail: e.schmengler@kreis–olpe.de oder Tel.: 0 27 61/8 14 99. Die Teilnahme ist kostenlos, Parkmöglichkeiten sind vorhanden.
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