Lebenshilfe kämpft weiter für Barrierefreiheit im Kreis Olpe


 von Symbol LokalPlus
© Symbol LokalPlus

Kreis Olpe. „Der Kreis Olpe wird barrierefrei!“ Das war Titel einer abgesagten Veranstaltung, zu der das Lebenshilfe Projekt IKO (Inklusion im Kreis Olpe) mit Unterstützung des Kreises Olpe eingeladen hatte. Die Veranstaltung hätte am 5. Mai stattfinden sollen, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.


Das Team IKO wollte das Projekt „Hindernisse abbauen, Begegnung schaffen mit der Wheelmap-Karte“ bekannt machen. „Anstelle von Begegnung heißt es nun Abstand halten und zu Hause bleiben. Nicht weniger, sondern mehr Hindernisse bauen sich zurzeit auf“, so Projektleitung Anna Elberg.

„Gleichzeitig zeigt sich gerade in der Krise, wie Menschen zusammenhalten und neue Ideen entwickeln. Es ist wirklich toll, dass die Demo für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in diesem Jahr nicht ausgefallen ist, sondern ins Internet verlegt wurde“, findet sie. Ein Bündnis aus verschiedenen Organisationen der Behindertenbewegung hat einen Online-Protesttag organisiert. Das Motto: „Behinderung macht #UNsichtbar“.

„Viele sehen die Behinderung von einem, aber nicht wie die Menschen wirklich sind“, erklärt Projektmitarbeiter Thomas Heckel. Auch vor der Corona-Krise seien Menschen mit Behinderungen im Alltag weniger sichtbar als andere gewesen, weil Barrieren Zugänge erschweren oder verhindern. Barrieren können Stufen sein, aber auch eine schwer verständliche Sprache, fehlende Hilfen oder Vorurteile.
Inklusion soll nicht aus dem Blick geraten
„Was für andere normal ist, ist für uns Menschen mit Behinderung nicht normal“, so Heckel. Corona hat die Gefahr von Benachteiligung und Ausgrenzung für viele noch vergrößert. Zum einen, weil viele Menschen mit Behinderungen von den Einschränkungen zum Schutz vor Corona in besonderer Weise betroffen sind. Zum anderen vor allem auch, weil Themen wie Inklusion und Barrierefreiheit schnell aus dem Blick geraten können.

Die Diskussion darüber, sogenannte Risikogruppen wie alte, vorerkrankte oder behinderte Menschen für eine unbestimmte Zeit zu isolieren, damit der Rest der Bevölkerung zum Alltag zurückkehren kann, macht vielen Sorge. Denn dann lauten die Fragen, wer gehört zu welcher Gruppe, mit welchen Folgen? Wo liegt die Grenze zwischen gesund und krank, jung und alt? Und schließlich, wer wird wie behandelt, wenn die Mittel knapp werden? Was gemeinsam zum Schutz aller Menschen getan werden könnte, drohe dabei in den Hintergrund zu rücken, so die Lebenshilfe.
IKO will unterstützen
Das Team von IKO möchte Menschen mit Behinderungen unterstützen ihre in der UN-Konvention beschriebenen Rechte sichtbar vertreten zu können. Ihr Ziel „Der Kreis Olpe wird barrierefrei“ gilt weiter. Bald startet die Wheelmap Pro Kreis Olpe, eine Online-Karte, auf der neben rollstuhlgerechten Orten weitere Informationen zur Barrierefreiheit zu sehen sein werden.

„Das Projekt von IKO mit dem Kreis Olpe und dem Sozialhelden e.V. soll zeigen, auch oder gerade in schwierigen Zeiten schaffen wir Barrierefreiheit“, teilt die Lebenshilfe mit. Mehr Infos bei Anna Elberg, Telefon: 0171 9315147, elberg.anna@lebenshilfe-nrw.de.
Artikel teilen: