Landwirte aus dem Kreis Olpe mit diesjähriger Ernte zufrieden

Mais-Rekordjahr


  • Kreis Olpe, 29.09.2017
  • Von Christine Schmidt
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Peter Quast (Mitte) und sein Neffe Julian (2. von rechts) hatten den Landwirtschaftlichen Kreisverband Olpe auf ihren Hof eingeladen. Josef Geuecke (links), Georg Jung (rechts) und Michael Richard stellten die Bilanz des Erntejahres 2017 vor. von Christine Schmidt
Peter Quast (Mitte) und sein Neffe Julian (2. von rechts) hatten den Landwirtschaftlichen Kreisverband Olpe auf ihren Hof eingeladen. Josef Geuecke (links), Georg Jung (rechts) und Michael Richard stellten die Bilanz des Erntejahres 2017 vor. © Christine Schmidt

Kreis Olpe. „Das Jahr 2017 war für die Landwirtschaft im Gegensatz zu 2016 viel besser“, erklärte Michael Richard, stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe. Dass das Ergebnis unterm Strich so positiv ausfiel, sei angesichts der mitunter schwierigen Wetterbedingungen nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Geuecke und weitere Vertreter des Verbandes haben die Bilanz für das laufende Jahr am Donnerstag, 28. September, beim Erntedank-Gespräch auf dem Hof Quast in Scheiderwald vorgestellt.


„Es war ein zu warmer Winter und ein trockenes erstes Halbjahr“, sagte Michael Richard. Der Spätfrost im April habe dann vor allem Probleme für die Obsternte dargestellt. Durch das trockene Jahr 2016 sei der Befall der Borkenkäfer hinzugekommen. Und dennoch sei die Ernte unterm Strich erfolgreich ausgefallen, erklärte Richard. Das gilt vor allem für den Mais-Ertrag: Geuecke sprach von einem „Rekordjahr“.
Magere Heu-Ernte
Auch beim Getreide sei eine überdurchschnittlich gute Gerste festzustellen. „Dann aber wurde es so unbeständig, dass es Probleme mit der weiteren Ernte gab“, so Richard. Schwierigkeiten habe es jedoch bei der Heuernte gegeben, die Richard als „zu mager“ bezeichnete, sodass die Bauern „zu viel schlechtes Futter“ haben.

Für die Grassilage verzeichnet der landwirtschaftliche Kreisverband für 2017 positive Erträge. Allerdings habe die Silierqualität durch die Wildschweinschäden gelitten. Richard fügte hinzu, dass in dieser Saison 1700 Wildschweine geschossen wurden, „so viele hat es noch nie gegeben.“ Die Tiere seien ein enormes Problem. Landwirt Peter Quast ergänzte, dass die Jägerschaften mit dem Bestand der Wilschweine angesichts der Menge förmlich überfordert seien.
Fipronil-Skandal bringt positiven Effekt
Der Fipronil-Skandal bei Hühnereiern habe sich nicht schädlich auf die Landwirtschaft im Kreis Olpe ausgewirkt. Im Gegenteil: „Wir haben sogar eher davon profitiert“, sagte Georg Jung, Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbands. ein. Die Nachfrage nach Eiern sei bei den kleinen Hühnerhaltern gestiegen, ergänzte Richard: „Die regionalen Vermarkter haben dadurch einen positiven Effekt erfahren.“ Viele Verbraucher hatten damals aus Verunsicherung auf den Kauf von Eiern bei Supermärkten verzichtet.

In Bezug auf die Milchpreise für das Jahr 2017 sprach Richard ebenfalls von einer positiven Entwicklung. Große Unterschiede beim Absatz gebe es allerdings bei den einzelnen Molkereien, denn unter gleichen Bedingungen sei es dennoch möglich, dass zwei Milchbauern unterschiedliche Erträge erwirtschaften.
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Kurz & knapp: Der Hof Quast
Um nicht nur vom Milchviehbetrieb abhängig zu sein, hat der Hof Quast in Scheiderwald vier Standbeine: den Michviehbetrieb, den Weihnachtsbaumverkauf, die Forstwirtschaft und die Gastronomie zum Vermieten. Der Hof ist nach eigenen Angaben einer der wenigen in NRW, der biologische Weihnachtsbäume verkauft. Bio bedeutet: Die Bäume werden nicht gespritzt. Die Kulturen der Familie Quast werden von Shropshire-Schafen sauber gehalten. Die Tiere werden gewissermaßen als „Ökorasenmäher“ eingesetzt: Sie fressen das Gras und gleichzeitig auch das Unkraut auf der Anbaufläche ab, ohne die Tannen zu beschädigen.  So müssen keine Pestizide zur Schädlingsbekämpfung zum Einsatz kommen.

Während sich Peter Quast hauptsächlich um die Weihnachtsbäume kümmert, ist sein Neffe Julian in der Landwirtschaft tätig. Zur Erntezeit sind auf dem Hof ca. acht bis neun Mitarbeiter beschäftigt, ansonsten stemmt die Familie die Aufgaben alleine. Peter Quast führt den Hof bereits in der vierten Generation.

Der Landwirtschaftliche Kreisverband Olpe stellt die Ernte-Bilanz jedes Jahr bei einem anderen landwirtschaftlichen Betrieb vor.
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