Kriminalitätsstatistik für den Kreis: In Kirchhundem lebt es sich am sichersten

6646 Straftaten im vergangenen Jahr


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Polizeidirektor Diethard Jungermann, Kriminalhauptkommissarin Barbara Eßing-Sieler, Landrat Frank Beckehoff, Polizeirat Mike Schnitzler und Polizeihauptkommissar Stephan Ommer (v.l.) stellten die Kriminalitätsstatistik 2016 vor. von Ina Hoffmann
Polizeidirektor Diethard Jungermann, Kriminalhauptkommissarin Barbara Eßing-Sieler, Landrat Frank Beckehoff, Polizeirat Mike Schnitzler und Polizeihauptkommissar Stephan Ommer (v.l.) stellten die Kriminalitätsstatistik 2016 vor. © Ina Hoffmann

Kreis Olpe. Die Kreispolizeibehörde Olpe veröffentlichte am Montag, 6. März, die Kriminalitätsstatistik für das vergangene Jahr. Die Zahl der Straftaten im Kreis ist mit 6646 Fällen leicht gestiegen. Erneut belegt die Kreispolizei bei der Aufklärungsquote mit knapp 61 Prozent den ersten Platz im Vergleich mit den 47 anderen Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen.


Mit 6646 registrierten Straftaten im vergangenen Jahr sind es 190 Fälle mehr als 2015. Dies liegt allerdings daran, dass 2015 die Zahl auf einem Rekordtief war. Damit erreichen die Straftaten im vergangenen Jahr den zweitniedrigsten Wert der letzten zehn Jahre.

„Besonders stolz sind wir darauf, dass die Kreispolizeibehörde Olpe den ersten Platz in der Aufklärungsquote belegt. Mit 60,85 Prozent hat die Polizei ein hervorragendes Ergebnis erzielt“, freute sich Landrat Frank Beckehoff. Dies schreibt Beckehoff nicht nur der guten Arbeit der Polizisten zu, sondern auch den aufmerksamen Bürgern, die reaktionsschnell handeln und Straftaten melden. Gemeinsam mit Polizeidirektor Diethard Jungermann, Kriminalhauptkommissarin Barbara Eßing-Sieler, Polizeirat Mike Schnitzler und Polizeihauptkommissar Stephan Ommer stellte der Landrat die aktuelle Kriminalitätsstatistik vor.
Deutlich mehr Körperverletzungen
Die Zahl der Gewalttaten, wozu Raub, Körperverletzung, Sexualdelikte und Mord zählen, nahm deutlich zu. Statt 170 Fälle in 2015 wurden im vergangenen Jahr 220 Gewalttaten gemeldet. „Das ist damit zu erklären, dass die Zahl der Körperverletzungen deutlich zugenommen hat“, erklärte Polizeidirektor Diethard Jungermann. Bei den schweren Körperverletzungen liegt die Aufklärungsquote bei fast 90 Prozent. „Hier im Kreis sind die schweren Körperverletzungen meist Beziehungstaten. Das heißt, Täter und Opfer kennen sich. Und da ist es natürlich leicht, den Täter zu benennen“, so Jungermann.

Im vergangenen Jahr wurden von der Kreispolizeibehörde vier Kilogramm Amphetamine,  fünf Kilogramm Marihuana, ein Kilogramm Haschisch, 500 Cannabispflanzen und 350 Ecstasy- und LSD-Tabletten sichergestellt. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde erneut der Schwerpunkt auf Ermittlungen gegen Rauschgiftdealer gelegt. Dabei wurden 270 Tatverdächtige festgenommen. Damit liegt diese Zahl gleichauf mit dem Vorjahreswert.
Zahl der Einbrüche stark zurückgegangen
Die Zahl der Einbrüche in Firmen und Wohnungen ging um mehr als die Hälfte zurück. Während 2015 noch 308 Einbrüche gemeldet wurden, waren es 2016 nur noch 134. Dies ist der höchste Rückgang im ganzen Bundesland. „Das schreiben wir vor allem der Tatsache zu, dass wir im vergangenen Jahr zwei große Banden festnehmen konnten, denen wir viele Einbrüche im Kreis zuschreiben“, so Polizeidirektor Jungermann.

Die Spitzenreiter der Gemeinden an der Gesamtkriminalität sind Olpe mit 26 Prozent, Lennestadt mit 21 Prozent und Attendorn mit 20 Prozent, während Drolshagen und Kirchhundem mit je sechs Prozent auf den letzten Plätzen beim Kreisvergleich landen. „Die Kommunen, die nah an der Autobahn liegen, bieten eine rasche Fluchtmöglichkeit. Deshalb lebt es sich in den abgelegenen Gemeinden statistisch sicherer“, erklärte Polizeidirektor Jungermann.

Die sicherste Gemeinde kreisweit ist Kirchhundem. Dort wurden die wenigsten Straftaten begangen und die Aufklärungsquote ist zudem mit 68 Prozent die höchste im ganzen Kreis. Der Kreis Olpe bleibt weiterhin einer der sichersten Kreise des Landes. Mit 4800 Straftaten pro 100.000 Einwohner belegt der Kreis den vierten Platz im Vergleich mit den anderen Kreispolizeibehörden in NRW.
5000 Streifenfahrten rund um Flüchtlingsunterkünfte
Um die Sicherheit zu gewährleisten, fahren die Polizisten nach wie vor verstärkt Streife in der Umgebung der 52 Unterbringungseinrichtungen für Flüchtlinge im Kreis. Hier wurden im vergangenen Jahr fast 5000 Streifeneinsätze gefahren, während es 2015 weniger als die Hälfte waren. Insgesamt wurden im Kreis 305 Fälle gemeldet, in die Zuwanderer involviert waren.

In der Stadt Olpe, wo sich die Zentrale Unterbringungseinrichtung „Regenbogenland“ befindet, gingen die strafrechtlich relevanten Fälle von 183 auf 88 zurück. Trotzdem habe sich das Sicherheitsgefühl der Menschen noch nicht wieder normalisiert. Nach der Silvesternacht 2015 wurden im Kreis 417 neue Anträge zum Kleinen Waffenschein eingereicht. Auch in diesem Jahr sind bereits 86 neue Anträge eingegangen. „Wir werden natürlich weiterhin Streife fahren, um den Menschen ein positives Sicherheitsgefühl zu vermitteln“, erklärte Polizeidirektor Diethard Jungermann.
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