Kleinblütiges Weidenröschen: Die Pflanze des Monats Juli

Kräuterwelt


  • Kreis Olpe, 12.07.2020
  • Von Astrid Struck
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Das Kleinblütige Weidenröschen ist die Pflanze des Monats Juli. von Astrid Struck
Das Kleinblütige Weidenröschen ist die Pflanze des Monats Juli. © Astrid Struck

Kreis Olpe. Der Monat Juli bietet eine solche Fülle an heilkräftigen Pflanzen, dass die Auswahl schwierig ist. Lange habe ich überlegt, ob ich die bekannte und stattliche Königskerze nehmen soll, die jetzt blüht und jedermann ins Auge fällt oder das unscheinbare Kleinblütige Weidenröschen. Ich habe mich für das Weidenröschen entschieden, da das die Pflanze ist, über die ich täglich im Garten stolpere.


Jeder, der einen Garten hat und jäten muss, kennt das Weidenröschen, wenn auch nicht seinen Namen. Es wächst zur Zeit wie „Unkraut“ und wird so leider auch von mir meist behandelt. Dabei weiß ich seit Jahren, dass es eine wertvolle Heilpflanze ist, über die Maria Treben schon vor 40 Jahren unglaubliche Heilerfolge bei Blasen- und Prostata-Erkrankungen beschrieb.

Diese Erkrankungen waren für mich jedoch weit entfernt und so habe ich es fleißig ausgerissen. Bis ich im letzten Jahr von Erkrankungen in meinem Umfeld hörte. Also habe ich beschlossen, es zu sammeln und zu Tee zu trocknen.

Dabei musste ich feststellen, dass es eine unglaubliche Vitalität im Garten entwickelt. Ich kann abschneiden und abschneiden (die Wurzel reiße ich jetzt nicht mehr heraus), es nimmt kein Ende mit ihm und es verzweigt sich immer mehr. Dabei kommt es als ganz zartes Pflänzchen aus dem Boden, tarnt sich sozusagen unter andere Pflanzen, um dann irgendwann 1,50 Meter hoch im Garten zu thronen.
 von Astrid Struck
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Gesammelt und getrocknet wird das Weidenröschen kurz vor der Blüte, angewendet wird es als Tee. Maria Treben berichtet in ihrem Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“, wie dieser Tee auch bei schwersten Prostata-Beschwerden geholfen hat, ja sie schreibt sogar bei Blasen- und Prostatakrebs. Getrunken werden zwei Tassen täglich, eine morgens, eine abends.

Durch Maria Treben ist das Weidenröschen auch für die Wissenschaft interessant geworden. Endgültige Ergebnisse der Forschung stehen noch aus. Verschiedene Wirkstoffe wurden schon untersucht, so enthält es Flavonoide, die bestimmte Hormone und das Immunsystem beeinflussen.
Tee hilft bei Entzündungen
Ebenfalls vorkommende Gerbstoffe wirken antiviral, antibakteriell und entzündungshemmend. Möglicherweise hemmen sie auch Enzyme, die bei der Prostatavergrößerung eine Rolle spielen. Außerdem eignet sich Weidenröschentee bei Blasenentzündungen und Entzündungen der Mundschleimhaut.
  • Indikationen: Miktionsbeschwerden bei gutartiger Prostatahyperplasie (Stadium 1-2), Harnträufeln, Harnverhalten, Blasen- und Nierenleiden. Schleimhautentzündungen, harntreibend, blutstillend
  • Nebenwirkungen: keine                   
Teemischung zur Verhinderung von Restharn
  • Weidenröschen: 25.0
  • Brennnesselwurzeln: 25.0
  • Echtes Goldrutenkraut: 25.0
  • Schafgarbe: 25.0
  • 1 TL auf eine Tasse Wasser, 5 Minuten ziehen lassen. 3x täglich eine Tasse
Verwendung in der Küche

Von April bis Juli sind die schmalen Blättchen und jungen Triebspitzen roh im Salat oder gekocht im Gemüse lecker. Sie schmecken leicht säuerlich. In den frischen Blättern sind mehr als 200mg Vitamin C pro 100 Gramm enthalten, sie enthalten viermal mehr Ascorbinsäure als Orangen. Auch die Blüten, Blütenknospen und länglichen Fruchtstände (Schoten) sind essbar.
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