Kitzrettung – erfolgreicher Einsatz mit Drohne und Wärmebildkamera in Finnentrop

Jungtiere im Gras


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Jungtiere haben keinen Fluchttrieb. Daher ist die Gefahr groß, vom Mähwerk erfasst zu werden. von WLV
Jungtiere haben keinen Fluchttrieb. Daher ist die Gefahr groß, vom Mähwerk erfasst zu werden. © WLV

Finnentrop/Kreis Olpe. Vor dem „ersten Schnitt“ der Futterwiesen im Kreis Olpe sind Jäger und Landwirte auf der Suche nach Jungtieren im hohen Gras. In Finnentrop waren sie mit einer Drohne samt Wärmebildkamera unterwegs – und das mit Erfolg.


In diesen Tagen beginnen die Landwirte im Kreis Olpe mit dem „ersten Schnitt“ ihrer Futterwiesen, der wichtigsten Ernte für die Milchbauern in der Region. Der erste Schnitt hat die meiste Energie und liefert als Silage wertvollen Futtervorrat für die Rinderherden. Genau in dieser Zeit sind aber oft neugeborene Rehkitze von den Ricken im Gras abgelegt worden. Die Kitze haben keinen Fluchttrieb – ihr angeborenes Verhaltensmuster ist sich zu ducken, damit kein Feind sie aufspürt.

Da ist die Gefahr groß, dass sie vom Mähwerk erfasst werden. Also wird die Wiese in der Regel vorher von Jägern und Landwirten gemeinsam abgesucht. In Finnentrop ist man diesmal einen moderneren Weg gegangen: Eine Drohne mit Wärmebildkamera wurde in den frühen Morgenstunden über die gesamte Fläche geflogen. Und siehe da: Drei Kitze hat die Wärmebildkamera aufgespürt, genau rechtzeitig bevor der örtliche Landwirt mit dem ersten Schnitt begonnen hat. Helfer haben die Kitze mit Drahtkörben geschützt und so kenntlich gemacht.
Rettung der Tiere ein wichtiges Anliegen
Die Federführung der Aktion hatten Jagdpächter Friedrich Nagel und Veronika Ortmann. Begleitet wurde er von örtlichen Landwirten. Hildegard Hansmann-Machula vom Landwirtschaftlichen Kreisverband begrüßt diese Aktion: „Kitzrettung ist dem landwirtschaftlichen Berufsstand ein wichtiges Anliegen, wir möchten diese effektiver und schneller machen.“

Deshalb plant der Kreisverband gemeinsam mit dem Hegering den Drohnen-Einsatz zukünftig anbieten zu können und hofft dafür auf die Anerkennung als Leader-Projekt in der Region. Hansmann-Machula: „Wichtig ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Jägern, um die Kitze rechtzeitig vor der Mahd aufzuspüren.“
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