Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme geben

Digitaler Austausch


Christa Gattwinkel initiierte die Gruppe „Smily Kids“. von Nils Dinkel
Christa Gattwinkel initiierte die Gruppe „Smily Kids“. © Nils Dinkel

Lennestadt/Olpe. Knapp drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland leben mit mindestens einem suchtkranken Elternteil zusammen. Auf ihre Situation und die besondere Gefährdung dieser Kinder und Jugendlichen in der Pandemie macht Nacoa Deutschland in einer Aktionswoche vom 14. bis zum 20. Februar aufmerksam – und die „Smily Kids“ in Lennestadt und Olpe machen mit.


Zur „Smily Kids“-Gruppe kommen Kinder und Eltern aus suchtbelasteten Familien. Sie können getrennt über ihre Sorgen, Nöte und Ängste reden. Falls Vater oder Mutter noch in der Alkoholsucht stecken, bekommen sie Hilfe aufgezeigt.

In dieser Gruppe fühlen sie sich wohl, weil jeder im gleichen „Boot“ sitzt. Die Schweigepflicht ist hier höchstes Gebot. „Wenn das nicht wäre, würden sich viele gar nicht trauen zu reden“, weiß Initiatorin Christa Gattwinkel.

Über Ängste reden

In dieser Gruppe gibt es viele traurige Geschichten, die sich aber durch den stetigen Besuch verändern. Kinder werden wieder stark, sie können über ihre Ängste reden und die Eltern gestatten es.

Sie wissen, dass ihr Kind doch etwas gemerkt hat. Durch die Gruppe lernen auch alle über die „Saufzeit“ zu reden. Es entsteht eine viel bessere Kommunikation innerhalb der Familie. Bei Betroffenen heißt es oft, mein Kind hat nichts gemerkt.

Betroffenen Kindern eine Stimme geben

In der Gruppe erfährt aber jeder, dass es so nicht ist. Deswegen wird auch jedes Jahr im Februar von NACOA Berlin (Interessengemeinschaft für Kinder aus suchtbelasteten Familien) diese Woche angeboten. Sie soll betroffenen Kindern eine Stimme geben. Sie sollen endlich gehört und gesehen werden und Hilfe bekommen.

Smily Kids Gruppen gibt es in Altenhundem und Olpe, können aber wegen Corona momentan nicht stattfinden. Sie sind aber alle telefonisch, bei Whatsapp oder online miteinander verbunden. Sollte jemand Hilfe brauchen, so genügt ein Anruf oder eine Mail an Christa Gattwinkel (Tel.: 0 27 23/31 52, E-Mail: christa-gattwinkel@t-online.de).

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