Keine Regulierung von Salz im Brot

Peter Liese: Lebensmittel nicht in gut oder schlecht einteilen


 von Symbol Volker Lübke
© Symbol Volker Lübke

Das Europäische Parlament hat sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, die sogenannten Nährwertprofile abzuschaffen und damit auch in Zukunft eine Regulierung, zum Beispiel des Salzgehaltes im Brot, auf europäischer Ebene zu verhindern.


Bereits seit 2006 existiert eine Verordnung über nährwertbezogene Angaben. Auf dieser Basis hat die Europäische Kommission geplant, den Salz-, Zucker- und Fettgehalt von bestimmten Lebensmitteln zu regulieren. Dies hätte dann Konsequenzen für die Werbung dieser Produkte. Insbesondere in Deutschland war dieses Konzept kritisiert worden, da man die Auffassung vertrat, dass diese Fragen die Europäische Kommission nichts angehen.
 von Archiv Rochlitzer
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Seitdem „schlummert“ das Konzept in den Schubladen der Europäischen Kommission. Die Abgeordneten fordern nun, es endgültig zu begraben. „Lebensmittel nach dubiosen Kriterien pauschal in ‚gut‘ oder ‚schlecht‘ zu unterteilen funktioniert nicht. Nach ersten Plänen wären dann sogar Vollkornbrot und frischer gepresster Orangensaft wegen ihres Salz- bzw. Zuckergehalts als ungesund und damit als ‚schlecht‘ eingruppiert worden. Dies halte ich für inakzeptabel. Betrachtet werden muss die Gesamternährung. Schließlich ernährt sich niemand ausschließlich von einem Produkt“, sagt Liese. Das spreche jedoch keineswegs gegen eine ausführliche Information über ein Lebensmittel, so der Arzt und gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten).
Salz-, Fett-, oder Zuckergehalt erkennbar
„Eine gute Information für den Verbraucher ist wichtig, so dass dieser eine bewusste und objektive Entscheidung über seine Ernährung treffen kann. Daher haben wir vor wenigen Jahren die Lebensmittelinformationsverordnung beschlossen, die jetzt schrittweise in Kraft tritt. Ab Dezember dieses Jahres wird beispielsweise die Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln endgültig verpflichtend. Ob ein Lebensmittel einen hohen Salz-, Fett-, oder Zuckergehalt hat, kann der Verbraucher künftig auf einen Blick erkennen und somit eine bewusste Kaufentscheidung treffen“, äußert sich Liese. (LP)
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