Kanzlerkandidaten-Schaumschlägerei, Super League und geöffnete Pubs

LP-Randnotizen


Topnews
 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn


Es war wohl der größte Showdown der vergangenen Monate. Oder soll ich besser sagen: die größte Schaumschlägerei? Kein anderes Thema wurde in der medialen Landschaft so ausgeschlachtet wie der Kanzlerkandidaten-Kampf in der Unionsfraktion. Söder oder Laschet? Zwei Antagonisten auf Merkels Linie buhlten darum, wer möglicherweise im September die Kanzlerin nach 16 Jahren beerbt.

Letzten Endes votierte der Bundesvorstand der CDU für Armin Laschet. Eine Überraschung? Nein. Eine Kehrtwende in der Unionspolitik? Auch nicht. Eine gute Wahl? Für Angela Merkel und ihre Befürworter schon. Es wurde ein möglicher Nachfolger gefunden, der ihren Politikstil fortführen wird, sofern er Kanzler wird.

Super League

Die Fußballwelt wurde unter der Woche kräftig durcheinandergewirbelt. Zwölf europäische Spitzen-Clubs aus England, Italien und Spanien zählten zu den Gründungsmitgliedern der Super League, weitere Clubs sollten folgen. Die Eigentümer der Clubs, überwiegend Oligarchen, Scheichs und sonstige Finanzaristokraten, wollten gemeinsam mit der US-Bank JP Morgan Chase eine Liga installieren und dort unter sich die Spiele austragen.

Schnell regte sich großer Widerstand. Fans, Spieler, Trainer und Fußballexperten kritisierten das Projekt stark. Der Widerstand zeigte offenbar Wirkung: zehn der zwölf Vereine sind vom Wettbewerb zurückgetreten. Das verlorene Vertrauen müssen sich die Clubs erst einmal wieder zurückholen. Eines steht jedenfalls fest: Geld regiert die (Fußball-)Welt.

Geöffnete Pubs

Wer hätte es für möglich gehalten? Die bösen Brexit-Briten haben ihren Lockdown beendet. Während in Deutschland die Bundes-Notbremse gezogen wird, lassen es sich die Briten gut gehen. Fitnessstudios und Geschäfte öffnen, der Einlass erfolgt ohne Corona-Test. Auch Pubs dürfen wieder im Außenbereich öffnen.

Und bei uns in Deutschland? Obwohl ich ein wenig neidisch nach Großbritannien schaue, so gönne ich es den Briten umso mehr. Von unseren Politikern sind solche Zugeständnisse wohl zeitnah nicht zu erwarten. Bis dahin bleibt es wohl hier beim häuslichen Lockdown-Bier im Familienkreis.

Schönes Wochenende trotzdem.

Artikel teilen: