„In schwierigem Umfeld behauptet“

Volksbank Bigge-Lenne präsentiert Geschäftsentwicklung und Bilanzzahlen 2015


Der Vorstand der Volksbank Bigge-Lenne.
Der Vorstand der Volksbank Bigge-Lenne.

Der Kurs stimmt, die Zahlen ebenfalls: Die Volksbank Bigge-Lenne bewegt sich nach eigenen Angaben „weiter in der Erfolgsspur“. Trotz der anhaltenden Finanzkrise in der EU, der steigenden Regulatorik, der anhaltenden Niedrigzinsphase und des starken Wettbewerbsdrucks sei das Geschäftsjahr 2015 erfolgreich gemeistert worden, sagten Vorstandssprecher Peter Kaufmann und seine Vorstandskollegen Peter Hundt, Andreas Ermecke sowie Bernd und Michael Griese jetzt bei der Bilanzpressekonferenz in Attendorn. Fazit: „Wir haben uns in einem schwierigen Umfeld behauptet.“


„Wir haben unsere Position auf dem regionalen Finanzmarkt und bei den Mitgliedern und Kunden“, sagte Kaufmann. Das habe die Kundenbefragung für das vergangene Jahr ergeben, in dem die Bank ihre Kundenbindung trotz des Rückgangs bei Genossenschaftsbanken bundesweit um weitere fünf Punkte erhöht habe – auch weil das Kundenverhalten bei Geldgeschäften berücksichtigt werde. „Trotz Digitalisierung wird es klassische Banken wie die Volksbank Bigge-Lenne auch in zehn Jahren noch geben“, ist sich Michael Griese sicher. Und für die technikaffinen Mitglieder und Kunden, die Online-Banking betreiben und mobil einkaufen, bietet die Bank jetzt das Online-Bezahlsystem „paydirekt“. Ende 2015 hatten die deutschen Genossenschaftsbanken dieses Symstem zusammen mit anderen deutschen Banken auf den Weg gebracht. Mit einer Bilanzsumme von 1,666 Milliarden Euro könne die Bank auf ein erfreuliches Ergebnis zurückblicken. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies ein Plus von 4,1 Prozent. Ein deutliches Wachstum seidabei sowohl im Einlagen- wie auch im Kreditbereich zu verzeichnen, sagten Andreas Ermecke und Bernd Griese.
1,136 Milliarden Euro Einlagen
Im Einlagenbereich lagen die Bestände der Kunden auf Giro-, Festgeld- und Sparkonten mit 1,136 Milliarden Euro 4,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Als Folge des aktuellen Niedrigzinsniveaus waren vor allem kurzfristige Geldanlagen gefragt. Zudem sei das Bestreben nach Sicherheit und Liquidität deutlich erkennbar, erläuterten Andreas Ermecke und Bernd Griese. Nach wie vor sei die Volksbank bei Anlegern als „sicherer Hafen“ gefragt.
1,124 Milliarden Euro Kredite
Die Summe der Ausleihungen erhöhte sich gegenüber 2014 um 3,0 Prozent auf 1,124 Milliarden Euro. 282 Millionen Euro (plus 15,4 Prozent) wurden neu als Kredite vergeben. Bei den Firmenkunden wurden die Gelder vor allem für Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen benötigt. Bei den Privatkunden lag der Schwerpunkt bei energetischen Modernisierungsmaßnahmen im Wohnungsbau. Das gesamte Kundenkreditvolumen erhöhte sich um 5,0 Prozent auf 1,572 Milliarden Euro. Als Genossenschaft ist die Volksbank Bigge-Lenne quasi per Gesetz zur Förderung ihrer Mitglieder verpflichtet. Einen Schwerpunkt ihrer Fördertätigkeit sieht das Institut in der Vermittlung zinsgünstiger Darlehen. Im abgelaufenen Jahr kamen rund 500 Investoren aus Gewerbe, Landwirtschaft und privatem Wohnungsbau in den Genuss eines staatlich geförderten Kredits. Über 75 Millionen Euro betrug das Vermittlungsvolumen. Im privaten Baufinanzierungsbereich verzeichnete die Bank ebenfalls gute Geschäfte. Das Baufinanzierungsvolumen stieg um 3,1 Prozent auf 464 Millionen Euro. 161 Objekte mit einem Gesamtvolumen von 16,8 Millionen Euro wurden von den Immobilienspezialisten der Volksbank vermittelt. Weiteren Rückenwind habe es für die genossenschaftliche Idee im Geschäftsgebiet der Volksbank Bigge-Lenne gegeben: 1.526 Männer, Frauen und Kinder stießen in den vergangenen zwölf Monaten neu in den Kreis der Bankteilhaber. Die Gesamtzahl der Mitglieder erreichte damit zum Stichtag 31. Dezember den Stand von 47.782.
391 Beschäftigte in 31 Beratungszentren und Filialen
Zum Jahreswechsel standen bei der Volksbank 391 Frauen und Männer in Lohn und Brot. Davon befanden sich 32 in der Ausbildung. Die Themen „Ausbildung“ und „Förderung des eigenen Nachwuchses“ stünden weiterhin hoch im Kurs. Mit sechs Beratungszentren, 25 Filialen und 17 Selbstbedienungsfilialen verfügt die Volksbank nach eigenen Angaben nach wie vor über ein dichtes Netz an Service-Stützpunkten. Ihren genossenschaftlichen Förderauftrag habe die Volksbank in und für die Region auch in 2015 umfangreich gelebt. „Wir fördern die Region“, betonte Michael Griese. „Wir investieren in die Region. Wir investieren in unser Unternehmen. Wir investieren in die Qualifizierung von Mitarbeitern. Wir investieren in Kundenerlebnisse.“
Spenden in Höhe von 293.000 Euro
60.000 Euro wurden für kulturelle Vereine im Rahmen der „Zukunftsoffensive 2015“ ausgeschüttet. Insgesamt 293.000 Euro wurden an Spenden und Sponsoring für Vereine, gemeinnützige Institutionen und Organisationen im Geschäftsgebiet verteilt. „Unser vielfältiges gesellschaftliches Engagement belegt die konsequente Ausrichtung auf unsere Kunden, nicht nur in wirtschaftlicher Sicht“, so Michael Griese. Dem sich verändernden Kundenverhalten will die Volksbank Bigge-Lenne mit entsprechenden Angeboten in der genossenschaftlich geprägten Beratung und einer zukunftsorientierten Infrastruktur, etwa neuartigen Geldausgabeautomaten, neuen Kontoauszugsdruckern mit Überweisungsfunktion und App-Services begegnen. Neu ist auch die Bargeldlogistik, wie Kassierer Wolfgang Höffer erläuterte. Mit hochmodernen Geräten betreut er er ab Februar von Grevenbrück aus die Bargeldlogistik der Bank. „Wir investieren jährlich 1,6 Millionen Euro, um die Bargeldversorgung unserer Kunden in der Fläche sicherzustellen. Eine Leistung, die außer den Sparkassen keine andere Bank bietet. Wir sehen dies als unsere Aufgabe, Kundenservice zu bieten“, erklärte Höffer. „Mit dem Kopf des Kunden denken“, habe sich die Volksbank Bigge-Lenne auch für das laufende Geschäftsjahr auf die Fahne geschrieben, so Kaufmann. Daneben gelte es, die Ertragskraft der Bank zu sichern, die Digitalisierung zügig umzusetzen sowie Kosten und Prozesse zu optimieren. (LP)
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