Hospitalgesellschaft baut in Lennestadt neue psychiatrische Tagesklinik auf

In Olpe werden Plätze erweitert


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Dr. med. Christine Menges (oben Mitte) und das Team der Tagesklinik am St. Martinus-Hospital Olpe. von privat
Dr. med. Christine Menges (oben Mitte) und das Team der Tagesklinik am St. Martinus-Hospital Olpe. © privat

Olpe/Lennestadt. Die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen erweitert das Platzangebot in der psychiatrischen Tagesklinik in Olpe und baut in Lennestadt eine neue psychiatrische Tagesklinik auf.


Den ganz normalen Alltag selbständig zu bewältigen – nach einer vollstationären psychiatrischen Behandlung ist das vielen Erkrankten nicht unmittelbar möglich. Damit eine schrittweise Wiedereingliederung in den Alltag und in Arbeit gelingt, ist es oftmals sinnvoll, die Therapie in einer Tagesklinik fortzusetzen.
Geregelter Tagesablauf
Am St. Martinus-Hospital in Olpe erfolgt die Arbeit teilstationär in der psychiatrischen Tagesklinik in einem multiprofessionellen Team. Die Patienten kommen werktags von 8 bis 16 Uhr und erfahren einen geregelten, strukturierten Tagesablauf – das ist ein erster  Schritt zur Wiedereingliederung in einen normalen Alltag. Meistens kommen die Patienten selbständig zur Therapie, bei vorübergehender Fahruntüchtigkeit organisiert die Klinik den Transport – eine Leistung, die von den Krankenkassen in der Regel übernommen wird.
Spezielles Therapieprogramm
Das Therapieangebot besteht aus therapeutischen Einzel- und Gruppengesprächen. Darüber hinaus gibt es spezialisierte Gruppen für Patienten mit Angst- und Traumafolgestörungen, Depressionen, Psychosen sowie psychosomatischen Erkrankungen, in denen gezielt am jeweiligen Krankheitsbild gearbeitet wird. Ergänzt wird das Therapieprogramm durch Ergo- und Kunsttherapie, Musiktherapie, soziales Kompetenztraining, Alltagstraining sowie Sport- und Bewegungstherapie.
Bedarf seit Jahren hoch
Zwölf Patienten konnte das St. Martinus-Hospital bislang in der Tagesklinik behandeln. „Der Bedarf ist aber seit Jahren sehr viel größer, so dass wir schon in der Vergangenheit mehr Patienten als vorgesehen behandelt haben, was sich für uns nicht refinanziert“, erklärt Dr. Christine Menges, Chefärztin der Psychiatrie am St. Martinus-Hospital und zukünftig am St. Josefs-Hospital in Lennestadt. Um dem großen Bedarf gerecht zu werden, wird die Anzahl an Tagesplätzen in Olpe jetzt von zwölf auf 15 erhöht.
Neuer Standort in Altenhundem
Darüber hinaus wird die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen im Herbst am St. Josefs-Hospital in Lennestadt eine weitere Tagesklinik mit 15 Plätzen eröffnen. „Besonders für Patienten aus dem Hochsauerlandkreis, für die Olpe bislang eine zu weite Anfahrt bedeutete, ist der zusätzliche Standort in Lennestadt eine echte Erleichterung und neue Behandlungsperspektive“, meint Dr. Menges. Die Tagesklinik wird in bestehenden Räumlichkeiten des Krankenhauses neu ausgestattet. Zudem wird wie schon in Olpe auch in Lennestadt eine psychiatrische Institutionsambulanz (PIA) eingerichtet. Das Angebot der PIA richtet sich an psychisch erkrankte Patienten, die neben fachärztlich psychiatrischer Behandlung auch sozialarbeiterische und ergotherapeutische Betreuung benötigen.
Standort wird gestärkt
„Mit dem Neuaufbau der Tagesklinik erhält das St. Josefs-Hospital eine zusätzliche Betriebsstelle. Zudem erhöht sich unsere Bettenanzahl in Lennestadt von 187 auf 202 – das stärkt den Standort weiter“, erklärt Johannes Schmitz, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft.
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