Hohe Corona-Fallzahlen: Landrat fordert Unterstützung beim Land an

Kreis Olpe überdurchschnittlich betroffen


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Kreis Olpe. In den vergangenen Tagen ist die Zahl der im Kreis Olpe positiv auf das Coronavirus getesteten Infizierten nochmals stark gestiegen. Inzwischen liegt bereits für 264 Personen ein positives Testergebnis vor. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl des Kreises Olpe liegt die Quote mit knapp 197 Infizierten je 100.000 Einwohner deutlich über den Werten der Nachbarkreise.


Die Zahl der Todesopfer stieg inzwischen auf acht Personen und ist damit ebenfalls überdurchschnittlich. Gezählt werden in der Statistik des Kreises Olpe alle Personen, bei denen unabhängig von weiteren Erkrankungen zum Zeitpunkt des Todes eine Infizierung mit dem Corona-Virus festgestellt wurde, ohne dass diese nachweislich ursächlich für den Tod war.
Virologisch-epidemiologische Hilfe
„Die Unterschiede zu den Zahlen der Nachbarkreise sind so signifikant, dass wir uns heute entschieden haben, für den Krisenstab Unterstützung in virologisch-epidemiologischer Hinsicht beim Land Nordrhein-Westfalen anzufordern“, erklärt Landrat Frank Beckehoff.

Man könne zum jetzigen Zeitpunkt nur Vermutungen anstellen, warum sich die Werte im Kreis Olpe so deutlich von den Zahlen der Nachbarkreise unterscheiden. Möglicherweise sei das Coronavirus bereits weither verbreitet, als die reinen Ergebnisse der positiv Getesteten hergeben. Gründe dafür könnten das Urlaubs- und Pendlerverhalten  sein.
Nicht Spekulationen hingeben
Die Altersstruktur liefere möglicherweise auch eine Erklärung für die verhältnismäßig hohe Zahl der Todesopfer, denn in den meisten Fällen handele es sich bisher um hochbetagte Menschen, die zudem an weiteren Vorerkrankungen litten. „Wir reden also über Menschen, die mit Corona, aber nicht zwangsläufig an Corona gestorben sind“, stellt der Landrat klar.

„Aber wir sollten uns in dieser ernsten Lage nicht Spekulationen hingeben. Wichtig ist, zusätzlichen fachlichen Rat zu bekommen, um der Entwicklung auf den Grund gehen zu können“, so Beckehoff abschließend.
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