Herbst 2017: Schöne Spätsommertage waren Mangelware

Auswertung des Ruhrverbandes


 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel

Kreis Olpe. Sehr durchwachsen, mit fast einem Viertel mehr Niederschlag als üblich und ohne nennenswerte Schönwetterperiode haben sich die drei Herbstmonate September, Oktober und November des Jahres 2017 im Ruhreinzugsgebiet, wo auch die Bigge- und Listertalsperre zu zählen, präsentiert. Das hat die Auswertung der Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbands ergeben.


Der in den vergangenen Jahren häufig sehr freundliche September zeigte sich in diesem Jahr wenig spätsommerlich: Er war geringfügig kälter als im langjährigen Mittel und wies am Ende einen deutlichen Niederschlagsüberschuss auf.

Der Oktober hingegen war hinsichtlich des Niederschlagsaufkommens zwar durchschnittlich, aber mit zwei Grad über dem langjährigen Mittel der wärmste Oktober seit 2014. Im November wiederum, der wie der September keine nennenswerte Trockenphase verzeichnete, lagen die Temperaturen im Durchschnitt und die Niederschläge leicht darüber. Insgesamt fiel im Herbst 2017 im Einzugsgebiet der Ruhr 23 Prozent mehr Regen als im Durchschnitt der Jahre 1927 bis 2016.
Füllstand von mehr als 85 Prozent
Das Talsperrensystem des Ruhrverbands, das mit einem nur leicht überdurchschnittlichen Füllstand von gut 78 Prozent in den Herbst gestartet ist, wies dank des reichlichen Niederschlags am Ende dieses Dreimonatszeitraums einen Füllstand von über 85 Prozent auf. Das sind knapp 17 Prozent mehr als im langjährigen Mittel.

Die hohe Regenmenge hatte außerdem zur Folge, dass an keinem einzigen Tag im Herbst 2017 zur Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwasserführung in der Ruhr Zuschusswasser aus den Talsperren des Ruhrverbands abgegeben werden musste. Seit der Einführung des Ruhrverbandsgesetzes im Jahr 1990 ist dies am für die mittlere Ruhr maßgeblichen Pegel Schwerte-Villigst erst einmal zuvor in einem Herbst, und zwar 2007, vorgekommen. In einem durchschnittlichen Herbst müssen die Talsperren an 35 Tagen zusätzliches Wasser in die Ruhr abgeben, um den Mindestabfluss am Pegel Villigst aufrechtzuerhalten.
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