Gelassen und gesund – auch in stressigen Zeiten

Stressbewältigungs-Kurs


Steffi Rohrmann ist Diplom-Sozialpädagogin und Coach für Stressmanagement und Burnoutprophylaxe. von LP
Steffi Rohrmann ist Diplom-Sozialpädagogin und Coach für Stressmanagement und Burnoutprophylaxe. © LP

Schönholthausen. „Gelassen und gesund – auch in stressigen Zeiten“ ist das Thema des Präventionskurses zur Stressbewältigung. Steffi Rohrmann, Coach für Stressmanagement und Burnoutprophylaxe, bietet verschiedene Kurse dazu an. Mit diversen Übungen und theoretischem Inhalt schult sie ihre Teilnehmer, damit diese gelassener durchs Leben zu gehen und mit Stress besser umgehen zu können.


Der zweite Kursabend im Gasthof Steinhoff steht an. In einem kleinen Raum ist ein Beamer mit Leinwand aufgebaut und Matten mit Kissen und Decken liegen bereit. Steffi Rohrmann bereitet alles auf den heutigen Abend vor. Und langsam trudeln die Teilnehmer ein.

Mit einer zehnminütigen Atemübung und Körperwahrnehmung zur Entspannung beginnt der Abend. Die Frauen liegen alle in Decken gepackt auf den Matten. Rohrmann leitet durch diese achtsame Übung. Die Teilnehmer sollen sich fallen lassen und sich ausschließlich auf ihre Atmung und ihren Körper konzentrieren. Dies soll helfen, die ständig in der Vergangenheit oder um die Zukunft kreisenden Gedanken zur Ruhe zu bringen und sich nur auf das „Ich im Hier und Jetzt“ zu beschränken. Sich darauf einzulassen und abzuschalten fällt allerdings nicht jedem leicht. Manch einer hat den Kopf so voll, dass es zunächst gar nicht funktioniert.
Stress kann auch gut sein
Nach der kleinen Übung sollen die Frauen auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten, wie anstrengend und stressig der heutige Tag für sie war. Auch hier fallen die Bewertungen ganz unterschiedlich aus. Steffi Rohrmann gibt als Coach Tipps und hört ihren Teilnehmern aufmerksam zu.

Auch ein theoretischer Teil gehört zum Programm. Sie erklärt, wie es überhaupt zu Stress kommen kann, dass es auch guten Stress, nämlich den akuten, gibt und wie sich chronischer Stress auswirken kann.

„Wir haben in der heutigen Zeit zu wenig echte Ruhe. Wir brauchen eine gesunde Balance zwischen Anspannung und Entspannung“, erklärt Rohrmann. Stress könne auch hilfreich sein, um sich zum Beispiel nur auf eine Aufgabe zu konzentrieren und eine Sache unabgelenkt voranzubringen. Wichtig sei einfach, danach auch wieder zu entspannen.
 von Christine Schmidt
© Christine Schmidt
Kommt es einem nur so vor, oder haben die Leute heute mehr Stress als früher?

Steffi Rohrmann: Wir leben anders als noch vor 30 Jahren. Die Menschen hatten zwar auch Stress, aber das war anders. Es gab ganz andere Tagesrhythmen. Heute spielen vor allem die Medien eine entscheidende Rolle – es ist Fluch und Segen zugleich.

Es scheint eine Art Selbstoptimierungszwang zu geben, um sich stets bestmöglich zu präsentieren. Der Anspruch an sich selbst wächst. Man schaut immer, was machen und schaffen andere. Dieser Vergleich erzeugt Druck. Wir sind eine Leistungsgesellschaft und definieren uns über unsere Leistung.

Wie lassen wir uns denn durch die digitalen Medien stressen?

Das Abschalten fällt uns auf jeden Fall schwerer, alle Absprachen laufen über das Handy und die Reize wollen alle verarbeitet werden. Durch diese Reizüberflutung entsteht automatisch Stress. Ein gesunder Wechselrhythmus von aktiv und dann wieder entspannt ist dadurch verloren gegangen. Viele können nicht einmal in Ruhe essen, ohne ständig auf das Handy zu schauen. Generell reagieren wir sofort, sobald eine Nachricht hereinkommt. Schon die Signaltöne lassen uns springen. Oder ein anderes Beispiel: Sobald wir eine Nachricht verschicken oder bekommen, ist eine Erwartungshaltung da. Alles wird über „WhatsApp“ geregelt und jeder will stets informiert sein.

Wie kann man im Alltag kurz dem Stress entfliehen?
  • Öfter mal durchlüften
  • Eine Tasse Tee trinken
  • Die Treppe nehmen (statt den Aufzug)
  • Immer wieder kleine Pausen einbauen (nicht stundenlang durcharbeiten)
  • Ein paar Minuten an die frische Luft gehen
  • Lachen (ist der kürzeste Weg zur Entspannung)
  • Den Lieblingssong hören
  • Power Nap
  • Body-Scan (gedanklich durch den Körper fahren)
Was verändert sich langfristig gesehen durch solche Kurse/Übungen?

Wer achtsamer mit sich selbst umgeht, nimmt seine Grenzen schneller war. Erst dadurch wird es möglich, bewusst gegenzusteuern (zum Beispiel durch einige tiefe Atemzüge) oder anschließend für angemessenen Ausgleich und Erholung zu sorgen. So wird man auch für sein Umfeld wieder besser genießbar. Heutzutage ist es für viele Menschen wichtig, dies wieder neu für sich zu entdecken und die positive Wirkung für ihre Gesundheit zu spüren.
 von Christine Schmidt
© Christine Schmidt
Info
Ein weiterer von den Krankenkassen zertifizierter und bezuschussbarer Kurs beginnt am 21. März in der Frauenberatungsstelle Olpe, Friedrichstr. 24, 10x donnerstags von 17 bis 18.45 Uhr.

Bereits am 7. März um 17 Uhr gibt es an gleicher Stelle einen kostenfreien Vortrag zum Thema.

Einzelcoachings oder Angebote für Firmen und Vereine sind jederzeit nach individueller Absprache möglich.


Kontakt:
  • E-Mail: kontakt@seffirohrmann.de
  • Tel: 02761 - 6069943
  • • www.steffirohrmann.de
Artikel teilen: