Der NRW-Innenminister, Ralf Jäger, fordert mehr Frauen bei den freiwilligen Feuerwehren. Der DFV (Deutscher Feuerwehrverband) setzt sich dafür schon seit mehreren Jahren ein. Auch Kreisbrandmeister Christoph Lütticke schließt sich der Forderung des Innenministers an. Im Kreis Olpe ist der Frauen-Anteil mit 2,2 Prozent sehr gering. Von rund 1650 aktiven Mitgliedern sind lediglich 37 weiblich. Um die Ziele umzusetzen, bedarf es jedoch einiger Veränderungen.
Grundsätzlich hält Lütticke die Forderung von Innenminister Ralf Jäger für angebracht. Zum einen sei es Zeit, dem demografischen Wandel entgegenzusteuern und zum anderen, weil weibliche Kräfte den eher männlich dominierten Bereichen gut täten, so der Kreisbrandmeister. „Die Leistungsbereitschaft wird in vielen Fällen erhöht. Wichtig aber sind Respekt und Anerkennung. Nur so lässt sich eine gezielte Frauenförderung erreichen“, erklärt Christoph Lütticke.
Um die Frauenquote zu erhöhen, sollte seiner Meinung nach schon in der Jugendfeuerwehr angesetzt werden. „Es müssen mehr Mädchen motiviert werden“, sagt Lütticke. Erste gute Ansätze dafür gäbe es dafür bereits im Kreis Olpe. So fänden beispielsweise Mädchen-Kennenlerntage, Girls Days oder auch Informationsveranstaltungen in Kindergärten und Schulen statt. Daher hat Lütticke zwei junge Feuerwehrfrauen als „Mädchenbeauftragte“ ernannt.
Ziel müsse es sein, die Feuerwehr den veränderten Lebensbedingungen und -verhältnissen von Männern und Frauen anzupassen beziehungsweise diese stärker zu berücksichtigen. Dafür müssten die Voraussetzungen geschaffen werden. Stichworte wie Vereinbarkeit von Feuerwehr und Familie, Flexibilität bei Übungs- und Dienstzeiten oder die Aufgabe der starren Ausbildungseinheiten seien dort zu nennen.