Fehlender Kontakt zu Schülern ist „eine große Herausforderung“

Fehlende Berufsorientierung / Große Telefonaktion am 17. März


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Die Bewerbungen um Ausbildungsstellen gehen zurück: Das haben zahlreiche Unternehmen bei einer IHK-Blitzumfrage angegeben. von AdobeStock
Die Bewerbungen um Ausbildungsstellen gehen zurück: Das haben zahlreiche Unternehmen bei einer IHK-Blitzumfrage angegeben. © AdobeStock

Kreis Olpe/Siegen. „47 Prozent der IHK-zugehörigen Ausbildungsunternehmen geben an, für das neue Jahr keine oder nur sehr wenige Bewerbungen junger Menschen zu erhalten.“ Das ist eines der Ergebnisse einer IHK-Blitzumfrage von Ende Januar. Ausbildung, Studium, weiter Schule: Bei der großen LokalPlus-Telefonaktion am Mittwoch, 17. März, von 16 bis 19 Uhr beraten Experten genau zu diesen Themen.


Rund 24 Prozent der Firmen, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage bei 171 Unternehmen, sehen in dem Corona-bedingt fehlenden Kontakt zu Schülern eine große Herausforderung.

Ein Problem, das sich auch im betrieblichen Ausbildungsalltag festmachen lässt. 32 Prozent der Firmen geben an, dass die schulischen Leistungen ihrer Auszubildenden durch den Distanzunterricht beeinträchtigt werden.

Keine geregelte Berufs-Orientierung möglich

Die Berufskollegs stehen vor der gewaltigen Aufgabe, die durch das verstärkte Home-Schooling erzeugten fachlichen Defizite nach einer kompletten Wiederöffnung schnell auszugleichen, betont IHK-Geschäftsführerin Sabine Bechheim: „Immerhin halten 12 Prozent der Firmen den Ausbildungserfolg für gefährdet. Das sollte zu denken geben. Dies jedoch ist nicht das einzige Problem, das die langen Schulschließungen nach sich ziehen. Von einer geregelten Berufsorientierung wie in normalen Jahren kann in den allgemeinbildenden Schulen derzeit keine Rede sein.“

Die persönliche Kontaktaufnahme mit Schülern sei für die Firmen, die Agentur für Arbeit und die Kammern bei geschlossenen Schulen so gut wie unmöglich.

Unsicherheit nimmt zu

Auf der Bewerberseite müssen sich die Firmen daher nach Auffassung der IHK auf völlig neue Problemlagen einstellen. IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener: „Vollkommen gleichgültig, ob sich junge Menschen nach ihrem Schulabschluss in Richtung eines Studiums oder in Richtung einer betrieblichen Erstausbildung bewegen wollen, dürften in beiden Fällen die Unsicherheiten extrem ausgeprägt sein. Wir sind daher stark daran interessiert, bereits im Frühjahr gemeinsam mit der Universität Siegen berufsorientierende Maßnahmen umzusetzen, die diese Unsicherheiten in den Blick nehmen.“

Telefonaktion bei LokalPlus

Am Mittwoch, 17. März, findet von 16 bis 19 Uhr in Zusammenarbeit mit LokalPlus eine große Telefonaktion „Berufswahlinfos für Eltern“ statt. Experten unterschiedlicher Institutionen - beispielsweise von Berufskolleg, IHK, Universität Siegen, Agentur für Arbeit und Handwerkskammer - beantworten dann am Telefon Fragen rund um das Thema Berufseinstieg. Wer die Experten sind und wie ihr sie erreichen könnt, erfahrt ihr hier am Mittwoch, 10. März.

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