Fahrdienstleiter tritt Dienst nicht an: Bahnreisende stranden in Finnentrop

GdL-Streik auch im Kreis Olpe


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Ein Zug der Regionalexpress-Linie RE 16. von Nils Dinkel
Ein Zug der Regionalexpress-Linie RE 16. © Nils Dinkel

Finnentrop. Etwa 40 Bahnreisende sind nach LokalPlus-Informationen am Donnerstag, 2. September, gegen 20 Uhr in Finnentrop gestrandet. Denn: Auch hier machte sich der Streik der Gewerkschaft der Lokführer (GdL) bemerkbar, obwohl die Bahnlinien von Abellio beziehungsweise der Hessischen Landesbahn (HLB) grundsätzlich befahren werden.


Am Donnerstagabend stoppten die Züge in Richtung Siegen bzw. Hagen jedoch in Finnentrop und fuhren nicht weiter. Auch der Biggesee-Express Olpe - Finnentrop fuhr nicht mehr. Hannelore Schuster, Pressereferentin bei Abellio, bestätigte, dass es Ausfälle beim Regionalexpress 16 und der Regionalbahn 91 gegeben habe. „Das Finnentroper Stellwerk wurde bestreikt. Der Fahrdienstleiter ist nicht zum Dienst erschienen. Dementsprechend war der Betrieb ausgesetzt“, so Schuster.

Ersatzverkehr nicht zu organisieren

Das Unternehmen habe sich bemüht, kurzfristig einen Schienenersatzverkehr zu organisieren. Dieser habe auf die Schnelle aber nicht umgesetzt werden können.. „Wir bedauern das natürlich. Solche Geschichten kommen recht kurzfristig“, so die Pressereferentin. Weil deutschlandweit gestreikt werde, seien Schienenersatzverkehre sehr schwierig zu organisieren.

Ein betroffener Fahrgast machte seinem Ärger im Gespräch mit LokalPlus Luft: “Ich habe schließlich selbst bei Abellio angerufen. Die haben mir gesagt, Busse seien zu teuer, um mir geraten, ein Taxi zu nehmen. Doch ich hatte mein E-Bike dabei. Also ging das mit dem Taxi nicht.“

Radfahrer fuhren bis nach Siegen

Nach seinen Angaben seien drei Radfahrer, die nach Siegen wollten, mangels anderer Möglichkeiten schließlich mit ihren Fahrrädern von Finnentrop bis nach Siegen gefahren, um dort den Anschluss an den Fernbus zu erreichen.

„Ich habe ja Verständnis für Streiks. Aber so kann man nicht mit Kunden umgehen. Um 22 Uhr standen bestimmt noch 40 Leute am Bahnhof und wussten nicht weiter. Darunter war eine Frau mit einem vierjährigen Kind“, berichtet der Augenzeuge und vom Streik Betroffene. Er selbst kam erst gegen 23 Uhr weiter, als seine Frau ihn abholte. „Wir haben dann noch einen anderen Mitreisenden samt Fahrrad nach Kreuztal gefahren.“

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