EVG fordert schnelle Lösung für Abellio-Beschäftigte

„NRW muss Vergabepolitik überdenken“


Martin Burkert ist stellvertretender Vorsitzender der EVG. von Henning Schacht
Martin Burkert ist stellvertretender Vorsitzender der EVG. © Henning Schacht

Kreis Olpe. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert eine schnelle Lösung für die Beschäftigten von Abellio NRW. Die Verkehrsverbünde VRR, NWL und NVR hatten nach dem endgültigen Aus des Unternehmens zum 31. Januar 2022 den Beschäftigten den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zugesichert. Zugleich übt die EVG scharfe Kritik an Abellio NRW. Hierzu erklärt der Stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert:


„Wir nehmen die Aufgabeträger in NRW beim Wort. Sie müssen ihren Ankündigungen jetzt Taten folgen lassen, und dies möglichst schnell. Die Beschäftigten brauchen in den nächsten 14 Tagen Klarheit, wie es mit ihnen im kommenden Jahr weitergeht, sonst wird das ein ganz trübes Weihnachtsfest in über 1.000 Familien in NRW.“

Die Wut der Beschäftigten sei mehr als verständlich. Noch vor wenigen Tagen sei ihnen Hoffnung gemacht worden. Es habe geheißen, dass eine Rettung möglich sei, ehe plötzlich eiskalt das Aus verkündet worden sei.

Weiter so produziert nächste Insolvenz

„Der Vorgang ist zugleich ein Desaster und eine Bankrotterklärung für die Vergabepolitik des Bundeslandes und seiner Verbünde. Sie muss generalüberholt werden. Ein Weiterso, bei dem sich das billigste Angebot durchsetzt, wird über kurz oder lang die nächste Insolvenz produzieren“, so Burkert.

Und weiter: Verkehrsverträge sind nur dann richtig, wenn sie gute Beschäftigungsbedingungen ermöglichen, und das kostet Geld. Daher müssen Ausschreibungen unbedingt entsprechende Mindestsozialstandards verbindlich vorgeben, um Dumpingangebote zu verhindern, die am Ende auf Kosten der Beschäftigten und Fahrgäste gehen.“

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