Dritter Rettungswagen für Olpe bleibt frommer Wunsch

Kreistag lehnt SPD-Antrag mehrheitlich ab


  • Kreis Olpe, 16.03.2016
  • Von Volker Lübke
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    Volker Lübke

    Redaktion

Die SPD hatte im Kreistag einen dritten Einsatzwagen für Olpe-Drolshagen-Wenden gefordert. von Sven Prillwitz
Die SPD hatte im Kreistag einen dritten Einsatzwagen für Olpe-Drolshagen-Wenden gefordert. © Sven Prillwitz

Acht Minuten. Mehr Zeit soll nicht vergehen, bis die ersten Rettungskräfte nach einer Alarmierung am Einsatzort eintreffen. Diese Vorgabe ist schon in Ballungsräumen mit erstklassiger Infrastruktur und kurzen Wegen recht ambitioniert. Zwar machen die Helfer auch in ländlichen Gegenden dem Volksmund alle Ehre und sind buchstäblich „so schnell wie die Feuerwehr“. Trotzdem gelten auf dem Land andere Spielregeln – man könnte meinen, die Uhren gehen hier anders.


Zwölf Minuten lautet die Vorgabe für Rettungswagen, Notarzt und Feuerwehr. In dieser Zeit sollen die Retter jeden Unfallort, jeden Brandherd – kurz jeden Einsatzort im Kreis Olpe erreichen. Im Großen und Ganzen funktioniert das System – dank der Logistik der Kreisleitstelle, der Professionalität der Rettungskräfte und nicht zuletzt dank des hohen Engagements der freiwilligen Helfer in allen Orten.
Sorgenkind Drolshagen
Sorgenkind in dieser Hinsicht ist nach Ansicht der SPD-Kreistagsfraktion die Stadt Drolshagen und deren Umland. Die Vorgaben werden hier zu 37 Prozent nicht erreicht. Und daran werde sich auch in den nächsten fünf Jahren nichts ändern, wenn der am Montagabend im Kreistag beschlossene Rettungsdienstbedarfsplan so umgesetzt wird. Der Teufel steckt wie so oft im Detail. Die Rettungswache Olpe, die für die Kommunen Olpe, Drolshagen und Wenden zuständig ist, soll vom jetzigen Standort In der Trift zum neuen Standort In der Wüste verlagert werden. Als Ausgleich für den südlichen Bereich des Einsatzgebietes soll ein Rettungswagen in Gerlingen stationiert werden. Obwohl der neue Standort In der Wüste deutlich näher an Drolshagen liegt, halten die Sozialdemokraten einen dritten Rettungswagen für notwendig. Der entsprechende Antrag wurde im Kreistag mehrheitlich abgelehnt.
Antrag "von der falschen Seite"
Fraktionsvorsitzender Thomas Förderer trägt’s mit Fassung – nachvollziehen kann er die Entscheidung nicht. „Ein dritter RTW würde die Qualität im Bereich Olpe, Drolshagen, Wenden richtig verbessern“, sagt er. Zwar hielt auch die Mehrheit im Kreistag ein drittes Einsatzfahrzeug für wünschenswert, die Kreisverwaltung stellte es sogar grundsätzlich in Aussicht, der Antrag der SPD fand dennoch keine Mehrheit. Er kam offenbar von der falschen Seite, stellte Thomas Förderer im Gespräch mit LokalPlus fest: „Was von der SPD kommt, kann in Olpe halt nichts sein“, kommentierte er das Motto der Entscheidung. Der Rettungsdienstbedarfsplan beschreibt die Anzahl, Stationierung und Ausstattung der Rettungsmittel, die Zuständigkeit Krankenhäuser und die personelle und technische Ausstattung der Kreisleitstelle. Erteilt die Bezirksregierung das Einvernehmen, wovon auszugehen ist, dann gilt der am Montag verabschiedete Bedarfsplan als Richtschnur für die Jahre 2016 bis 2019.
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