Dr. Peter Liese fordert Impfpflicht und schärfere Maßnahmen für Ungeimpfte
Online-Pressekonferenz
- Kreis Olpe, 29.11.2021
- Verschiedenes
- Von Nicole Voss
Kreis Olpe. Eine Impfpflicht, Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte, der Verzicht auf Großveranstaltungen in geschlossenen Räumen und eine deutlich dezimierte Anzahl von Stadionbesuchern sind laut Dr. Peter Liese, CDU-Europaabgeordneter, Mittel, um der bereits vorhandenen Überlastung der Intensivstationen und den steigenden Infiziertenzahlen entgegenzuwirken.
Das teilte der Politiker am Montagmittag, 29. November, In einer Online-Pressekonferenz mit. Er betonte, dass die Intensivstationen bei der Behandlung von Covid 19-Patienten bereits am Limit angelangt seien und noch mehr Patienten zu befürchten seien. Wichtige Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz vor Überlastung der Krankenhäuser wie 2G und 2G+ seien zu spät eingeführt worden.
„Es ist jetzt allerhöchste Eisenbahn, dass sich auch die Menschen, die es bisher nicht verstanden haben oder die unentschieden waren, impfen lassen“, so Liese. Zusätzlich sei es notwendig, dass möglichst schnell alle, deren Impfung sechs oder auch nur fünf Monate zurückliege, ihre Booster-Impfung bekommen. Liese: “Wir stellen leider fest, dass der Schutz der Impfung nach einigen Monaten nachlässt."
Der Europaabgeordnete hob hervor, dass ausreichend Impfstoff vorhanden sei, da 300 Millionen Dosen im Monat hergestellt werden. Dr. Peter Liese zeichnete drei Gründe für die steigenden Zahlen auf.
Erster Grund sei die niedrige Impfquote. Deutschland liege europaweit gesehen nur im Mittelfeld. Zweitens sei es der erste Winter mit der Delta-Variante. Die Meldungen der südafrikanischen Variante seien besorgniserregend, aber es könne auch ein Fehlalarm sein, räumte Dr. Liese ein.
Dritter Grund sei die zurückgehende Impfwirkung. Die Impfwirkung sei bei Astra Zeneca eher schlecht. „Booster-Impfungen sind sehr wichtig. Schade, dass die Booster-Aktion so langsam anläuft“, bedauerte der Politiker und hob hervor, dass er den Ärzten vor Ort keinen Vorwurf mache. Vielmehr sprach sich Dr. Liese dafür aus, die mobilen Impfteams fortzuführen und weitere Aktionen zu initiieren.
Der Europaabgeordnete rechnet noch vor Weihnachten mit der Zulassung des Impfstoffs des US-Pharmakonzerns Novavax, der eine Zulassung bei der EU beantragt hat. Wichtig seien auch verschärfte Maßnahmen für Ungeimpfte. Kontaktbeschränkungen sollten so schnell wie möglich eingeführt werden.
Dr. Liese animierte - auch im Sinne der überlasteten Pflegekräfte - Werbung fürs Impfen zu machen und erinnerte daran, dass Krebsoperationen verschoben werden müssen, da Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt seien.
„Ich bin nicht dafür, Weihnachtsmärkte abzusagen, wenn kontrolliert wird. Aber was am Wochenende in Köln passiert ist, geht gar nicht. 50.000 Leute in einem Stadion sind eine Infektionsgefahr.
“Geisterspiele oder eine reduzierte Besucherzahl wären das Beste“, so Peter Liese, der deutlich machte, dass es für die Kinder besonders schlimm sei, nicht zu Wissen, ob und wann sie wieder in den Distanzunterricht müssen. Der Europaabgeordnete sprach sich für eine Fortsetzung der Maskenpflicht in Schulen aus.