Diskussionsabend: „Der Wolf und die Weidehaltung im Mittelgebirge“

Landwirtschaftliche Kreisverbände Olpe und Siegen-Wittgenstein tragen Fakten und Forderungen zusammen 


Thema des Abends sind unter anderem die Verbreitung und das Verhalten des Wolfes - insbesondere mit Blick auf die Haltung von Nutztieren im Freien. von Christine Schmidt
Thema des Abends sind unter anderem die Verbreitung und das Verhalten des Wolfes - insbesondere mit Blick auf die Haltung von Nutztieren im Freien. © Christine Schmidt

Kreis Olpe/Marmecke. Die Landwirtschaftlichen Kreisverbände Olpe und Siegen-Wittgenstein kommen einer dringenden Forderung ihrer Mitglieder nach und laden zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Der Wolf und die Weidehaltung im Mittelgebirge“ ein. Diese findet statt am Mittwoch, 14. März, um 19.30 Uhr in der Schützenhalle Marmecke (Zur Lärche 25).


Mit dabei sind Referenten aus vielen Bereichen: Dr. Meinolf Henning, Biologe und Wolfskenner aus Hagen, spricht zu „Historie, Verbreitung, Verhalten und Biologie des Wolfes“. Anschließend beschreibt Michael Klemm, Limousin-Züchter aus Hartmannsdorf-Reichenau, Erfahrungen mit „Wolf und Weidewirtschaft in Sachsen und die öffentliche und politische Reaktion im Stammgebiet der Wölfe“.
Regionale Betroffenheit
Dr. Matthias Kaiser, Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, erläutert „Der Wolf in NRW – Wolfsmanagementplan und Förderrichtlinie Wolf“. Die regionale Betroffenheit formulieren Oliver Schneider, Schafhalter aus Netphen, und Bernd Eichert, Mutterkuhhalter aus Wenden.

Die Vorsitzenden der Landwirtschaftlichen Kreisverbände Siegen-Wittgenstein, Henner Braach, und Olpe, Michael Richard, laden alle Interessenten zu diesem Abend in die Schützenhalle Marmecke ein, der Eintritt ist frei.
Wolfsrudel in NRW?
Zur Situation: Vereinzelte Wolfssichtungen in Nordrhein-Westfalen und hier bei uns in Südwestfalen lassen es zumindest als wahrscheinlich erscheinen, dass in den nächsten zehn Jahren auch Wolfsrudel in unserer Region sesshaft werden. Gerade das Mittelgebirge ist geprägt durch sehr hohe Grünlandanteile und hängige bis stark hängige Flächen. Hier ist die Weidehaltung von Schafen, Jungvieh und Mutterkühen häufig „alternativlos“. Das Pflegen der Landschaft durch Weidevieh ist sowohl für Einheimische wie auch Touristen ein wesentlicher Faktor für die Schönheit und Lebendigkeit der hiesigen Landschaft.

Die vorherige Landesregierung hat mit den Förderrichtlinien Wolf zunächst den Wolf „begrüßt“. Die Landwirte haben den Eindruck, dass damit bei weitem noch nicht alle Aspekte dieses Themas insbesondere für die Weidehalter geklärt sind. Noch herrscht zum Glück wegen fehlender Wolfsrisse und negativer Schlagzeilen keine emotional aufgeheizte Stimmung hier in Südwestfalen.
Umfassende Informationen
Die Landwirtschaftlichen Kreisverbände wollen daher im Vorfeld die Gelegenheit nutzen, umfassend über Entwicklung, Verbreitung und Verhalten des Wolfes - insbesondere mit Blick auf die Haltung von Nutztieren im Freien - zu informieren. Ergänzend dazu soll eine Diskussion über die für Weidetierhalter notwendigen Rahmenbedingungen für ein zukünftiges Miteinander von Wolf und Weidehaltung im Mittelgebirge geführt werden.

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