Digitalisierung der Schulen im Kreis Olpe

Wissenschaftler: „Wir brauchen Konzepte, nicht nur neue Hardware“


 von Rüdiger Kahlke
© Rüdiger Kahlke

Olpe. „Digitalisierung“ ist ein großes Thema. Bund und Land stellen Milliardenbeträge zur Verfügung. Schulen sollen Zugang zum schnellen Internet bekommen. „Wir stehen an der Schwelle der Digitalisierung der Schulen“, sagt Mathe-Didaktiker Professor Ingo Witzke von der Universität Siegen. Er hat das Projekt zum Mathe-Unterricht mit 3D-Druckern in der Sekundarschule Olpe geleitet. Für den Forscher ist dabei klar geworden: „Wir brauchen Konzepte, nicht nur neue Hardware.“


Im Gespräch mit LokalPlus plädiert Ingo Witzke dafür, „gute Best-Practice-Beispiele zu entwickeln.“ Sein Fachbereich arbeitet dabei mit Schulen zusammen. Mathe-Unterricht mit 3D-Druckern wie in Olpe ist dabei nur ein Beispiel. In anderen Projekten geht es um die Integration der MINT-Fächer, um Mathematik und Naturwissenschaften zu verzahnen. Mit guten Konzepten, so der Wissenschaftler, könne man auch Lehrkräfte für die neuen Medien begeistern, die das dann umsetzen.
„Schulen brauchen Unterstützung“
Zunächst gehe es aber darum, dafür „zu sorgen, dass Lehrerinnen und Lehrer mit der Technik arbeiten können. Die Schulen brauchen Unterstützung“, sagt Witzke. Nötig seien „Rechner, die laufen, wenn man sie aufklappt und Konzepte. Wenn das geklärt ist, klappt das“, sagt er mit Blick auf die Innovation im Unterricht.

Was die Konzepte angeht, sieht er die Forschung in der Pflicht. Die Hochschulen müssten Forschungsfelder finden und besetzen, die Mehrwert erzeugen. Nötig sei „eine tiefgehende, exemplarische Forschung in der realen Situation in Schulen.“ Man müsse „nachweisen, dass man an dieser Stelle Technologie einsetzen kann.“ Bei der Einführung neuer Medien in den Unterricht sei die Uni Siegen „vorne dran“, sagt Ingo Witzke selbstbewusst. Was Konzepte für den Mathe-Unterricht angeht, sei der Fachbereich der Hochschule in Siegen „eine Kapazität“.
Progressive Region
Der Wissenschaftler denkt dabei schon weiter. Ihm schwebt eine Innovations-Region Siegen-Wittgenstein vor, wobei die Grenzen nicht so eng zu sehen sind. „Wir haben hier eine sehr progressive Region“, sagt er und betont, dass Lehrkräfte und Eltern neuen Projekten aufgeschlossen gegenüber stehen.

Genau hier setzt die Regionale 2015 an. Für das Strukturförderungsprogramm des Landes hat Südwestfalen mit den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe, Hochsauerland, Märkischer Kreis und Kreis Soest den Zuschlag erhalten.  Die Region zwischen Arnsberg und Siegen, Werdohl und Winterberg soll damit zur digitalen Kompetenzregion werden.
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