Die Grippewelle ist da: Symptome der Krankheit und wie man sich schützt

Husten, Schnupfen, Heiserkeit


  • Kreis Olpe, 14.02.2019
  • Von Sina Schneider
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    Sina Schneider

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Kreis Olpe. Die Grippewelle rollt über Deutschland hinweg und auch der Kreis Olpe bleibt nicht verschont. Laut der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) gab es bis zur fünften Kalenderwoche des neuen Jahres bereits 9205 bestätigte Fälle der Grippe in Deutschland. Doch wie gefährlich ist die Krankheit wirklich? Und wie kann man sich am besten schützen?


„Die Grippewelle läuft gerade erst an“, bestätigt Dr. Martin Junker. Der Allgemeinmediziner aus Olpe ist seit 42 Jahren im Beruf und hat schon viele Grippewellen miterlebt. Und die Krankheit ist gefährlicher als gedacht: „Letztes Jahr gab es mehr als 680.000 Grippetote weltweit, das ist mehr als Ebola. Aber über die Grippe spricht kein Mensch“, berichtet Junker.

Zunehmend seien auch jüngere, eigentlich völlig gesunde Menschen betroffen, erzählt der Arzt weiter. Im Influenza-Wochenbericht der AGI heißt es: „Der Anteil Influenza-positiver Proben war in der fünften Kalenderwoche 2019 in der Altersgruppe der Fünf- bis 14-Jährigen mit 58 Prozent am höchsten, gefolgt von der Altersgruppe der Zwei- bis Vier-Jährigen.“
Antibiotika oft kontraproduktiv
Die Grippe kommt oft schlagartig und ohne Vorwarnung: Hohes Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, trockener Husten und Heiserkeit sind nur einige der auftretenden Symptome. 70 bis 80 Prozent der Fälle seien nicht bakteriell, daher sei Antibiotika häufig kontraproduktiv, sagt Allgemeinmediziner Junker. Vor allem eine Lungenentzündung im Laufe der Krankheit führt oft zum Tod. Obwohl keine genauen Zahlen vorliegen, schließt Junker Grippetote im Kreis Olpe nicht aus.

Wie schützt man sich also vor dieser ungeliebten Krankheit? „Ich rate schleunigst zur Impfung. Die trägt die Krankenkasse“, so Junker. „Etwa 70 Prozent der Menschen müssten geimpft werden“, berichtet der Arzt. Vor allem Berufstätige im öffentlichen Dienst seien gefährdet, wie Verkäufer oder Kindergärtner: „Vom Kindergarten verbreitet es sich in die ganze Familie“, warnt Junker.
„Impfungen retten Leben“
Mit der Vierfach-Impfung sei man bis zu 80 Prozent geschützt. Obwohl sich die Viren jedes Jahr weiterentwickeln, sei der Erreger H1N1 aus dem letzten Jahr in der Impfung enthalten. Dadurch werde die Erkrankung dann wesentlich abgeschwächt, berichtet Junker. Nebenwirkungen einer Impfung habe der Arzt in 40 Jahren Berufserfahrung noch nicht erlebt.

„Ich rate zur Impfung zwischen November und Weihnachten. Nach zehn bis 14 Tagen entfaltet die Impfung ihre volle Wirkung, nach fünf bis sechs Monaten lässt sie langsam nach“, sagt Junker. Die Grippeimpfung sollte also jährlich wiederholt werden. Häufiges Händewaschen allein reicht also nicht unbedingt aus. „Impfungen retten Leben, egal bei welcher Art“, sagt Junker abschließend.
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