Das große Lockdown-Lexikon: Was wir schon hatten und was noch kommen könnte
Im kritischen Überblick
- Kreis Olpe, 07.04.2021
- Dies & das
- Von Adam Fox
Kreisgebiet. Vor dem Hintergrund des aktuell diskutierten Brücken-Lockdowns hat LokalPlus-Volontär Adam Fox sein individuelles „Lockdown-Lexikon“ niedergeschrieben - samt persönlicher Einschätzung und Bewertung.
Galt von Anfang November bis Mitte Dezember. Während Einzel- und Großhandel, Friseure, Drogerien, Baumärkte unter Auflagen offen bleiben durften, blieben in Museen, Freizeitparks, Fitnessstudios, und Bars die Lichter aus. Versprochen wurde ein Weihnachtsfest mit größeren Lockerungen, wenn vier Wochen alle den Hintern zusammenkneifen. Wie es dann kam, weiß jeder selbst.
Und was bedeutet schon light oder mini? Bin ich von den Einschränkungen betroffen oder behindert es die Ausübung meines Berufes, dann trifft es mich voll und nicht light oder mini. Allein die beiden Begriffe sind deshalb fehl am Platz.
Kam Mitte Dezember und hält bis heute an. Der Zeitpunkt kam damals zur Unzeit und zerstörte das Weihnachtsgeschäft der Händler. In Sachen Infektionsgeschehen wurde Gegenteiliges bewirkt: Friseure arbeiteten bis zu 16 Stunden an beiden Tagen vor der Schließung und vor Einzelhandelsgeschäften bildeten sich lange Schlangen. Übrigens, wen überrascht es: Die Zahlen sind nicht runtergegangen.
Ob der Hit „Surfin USA" der Beach Boys zum Wellenbrecher-Lockdown beigetragen hat, werden wir wohl nie erfahren. Allen voran Angela Merkel und Karl Lauterbach erzählen uns ständig, dass wir uns mittlerweile in der dritten Welle befinden. Ob nun zweite oder dritte Welle, die Pleitewelle kommt bestimmt. Und die Welle der Ungeduld und Frustration in der Bevölkerung nimmt auch von Tag zu Tag zu.
Nach Meinung des Virologen Christian Drosten braucht es einen sogenannten „Holzhammer-Lockdown“. Er führt weiter an „Ich glaube, es wird nicht ohne einen neuen Lockdown gehen.“ Für mich stellt sich die Frage: Ist der Zustand, indem wir uns momentan befinden, kein Lockdown? Oder nur ein Spaß-Lockdown?
Der „Brückenlockdown“ soll laut NRW-Ministerpräsident Armin Laschet zwei bis drei Wochen dauern. Realisiert werden soll er im April. Die Zeit müsse überbrückt werden, bis viele Menschen geimpft seien, so Laschet. Meine Frage: Was bedeutet viele Menschen? Reicht jeder Vierte, sollten es schon mehr als jeder Zweite sein oder erst bei einer Quote von 75 Prozent. Und das Ganze im April - bei dem Impftempo? Das ist ein schlechter Witz, Herr Laschet. Der 1. April ist schon ein paar Tage vorbei.
Wird wohl beim kommenden Bund-Länder-Gipfel beschlossen. Neben den bereits bekannten Maßnahmen stehen bundesweite Ausgangssperren im Raum, auch tagsüber. Wie das gehen soll? Indem man den Föderalismus mit den Füßen tritt. Bundesinnenminister Horst Seehofer möchte ein Bundesgesetz mit einheitlichen Corona-Regeln haben. Ich wünsche viel Erfolg bei der Realisierung. Die nächste Verfassungsbeschwerde kommt bestimmt.