Coronavirus: „Wird hier im Kreis Olpe mit zweierlei Maß gemessen?“

Leser-Meinungen


 von Symbol Pixabay
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Kreis Olpe. Die unterschiedlichen Meinungen rund um die Corona-Krise werden nicht weniger. Manche Leser fragen sich noch immer, wieso sie nicht getestet werden und andere kritisieren, dass viele den gebotenen Mindestabstand nicht beachten. LokalPlus hat wieder ein paar Stimmen von Lesern zusammengefasst.


Eine LP-Leserin äußert sich per Mail zum Thema Kontaktdistanzierung und einem Problem, das sie bei Spaziergängen im Wald verfolgt:

„Ich glaube, der überwiegende Teil der Menschen denkt, dass hier in der Natur der Mindestabstand von zwei Meter nicht gilt. Fahrradfahrer überholen einen schnaufend mit 50 Zentimerter Abstand, Joggerpaare nebeneinander herlaufend ebenfalls. Da weiß ich als Spaziergänger nicht, wie ich mich schnell genug in einen Graben retten kann. Und dann entgegenkommende Rentnerpaare,  benutzen dreiviertel der Wegbreite und gehen kein Stück zur Seite oder kurz mal hintereinander her.“

Wo soll man da zwei Meter Abstand halten, fragt sich die Leserin und wünscht sich mehr Rücksicht auf allen Seiten. Distanz höre schließlich nicht an der Supermarktkasse auf.
Schnelles Testverfahren
Ein Thema der vergangenen Tage war die Wartezeit auf den Corona-Test. Eine Leserin schildert dazu ihr positives Erlebnis: „Bei mir sollte ein Test durchgeführt werden. Am vergangenen Donnerstag sprach ich mit meiner Ärztin, diese faxte am Freitagmorgen das Formular an das Gesundheitsamt und bereits am selben Tag konnte nachmittags der Abstrich genommen werden. Ich war total überrascht, dass das so schnell ging! Das Gesundheitsamt tut, was es kann!“
Kinder wollen zusammen spielen
Für viele Kinder ist die Situation auch nicht einfach, würden sie doch gerne mit ihren Freunden draußen spielen. Das weiß auch eine Mutter aus dem HSK, die schreibt:

„Auch hier ist es so, dass die Kinder auf unserer Straße zusammen spielen. Ich werde sogar noch dafür belächelt, dass ich es meinem Kind nicht erlaube. Bei uns wird regelmäßig geweint, weil meine Tochter enttäuscht ist, dass die anderen zusammen spielen und sie mit mir vorlieb nehmen muss. Ich würde mir wünschen, dass die Polizei oder das Ordnungsamt im Raum Schmallenberg nicht nur öffentliche Plätze, sondern auch gewöhnliche Straßen abfahren würde oder es eine zentrale Stelle gibt, an die man sich wenden kann.“
Antworten des Gesundheitsamts überraschen
Nachdem am Dienstag, 31. März, bekanntgegeben wurde, dass Attendorns Bürgermeister mit dem Virus infiziert ist, lässt eine LP-Leserin ihrem Frust freien Lauf und fragt: „Wird hier im Kreis Olpe mit zweierlei Maß gemessen?“

Auch bei ihr hätten sich sich vergangene Woche die Symptome einer Infektion gezeigt, weshalb ihr Hausarzt sie dem Gesundheitsamt meldete. Sie schildert:

„Nachmittags bekam ich einen Anruf, dass ich nicht getestet würde, da ich mich weder in einem Krisengebiet aufgehalten noch mit einer nachweislich infizierten Person Kontakt hatte. Auf meinen Hinweis, dass ich beruflich sehr viel Kontakt mit Menschen habe, wurde mir geantwortet, dass das wohl jeder habe.

Zum Schluss des Telefonats wollte ich dann wissen, wie ich mich weiter zu verhalten hätte. Die Antwort war, dass ich einfach wieder zur Arbeit gehen könne. Mein Hausarzt riet mir zur Einhaltung häuslicher Quarantäne, in der ich mich noch befinde. Auch ich bin auf dem Weg der Besserung und wünsche Herrn Pospischil alles Gute. Allerdings bin ich über das Verhalten und die Antworten der Mitarbeiterin des Gesundheitsamts überrascht.“
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