Corona-Tests: „Was im Kreis Olpe passiert, ist ein Ritt auf der Rasierklinge“

Langsamer Fallanstieg verwundert LP-Leser


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Kreis Olpe. Derzeit melden sich verstärkt LokalPlus-Leser per Mail oder Kontaktformular bei der Redaktion, um ihre Meinungen und Einschätzungen rund um die Corona-Krise mitzuteilen. Wir freuen uns über diese Reaktionen und nehmen Anregungen und Hinweise gerne in unsere Berichterstattung auf, soweit es personell möglich ist.


Einige Lesermeinungen greifen wir hier auf. Ein Thema, das derzeit viele Menschen beschäftigt, ist der sehr langsame Anstieg der bestätigten Corona-Infizierten im Kreis Olpe.

Ein Leser meint dazu: „Die bestätigten Corona-Fälle im Kreis Olpe sind seit Tagen nicht oder kaum angestiegen, während die Fälle im Hochsauerlandkreis gleichmäßig ansteigen. Hier scheint ein akutes Problem im Kreis Olpe zu bestehen. Im Hochsauerland dauert ein Corona-Test zwei bis drei Tage, dadurch auch die täglich angepassten Fallzahlen. Was im Kreis Olpe passiert, ist meiner Meinung nach ein Ritt auf der Rasierklinge.“
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Auch eine Taxifahrerin aus dem Kreis Olpe ist fassungslos. Als sie für ihre Tochter bei ihrem Hausarzt anrief, bemerkte die Sprechstundenhilfe die angeschlagene Stimme der 42-Jährigen und ging mit ihr einen „Corona-Fragebogen“ durch. Daraufhin meldete der Hausarzt die Taxifahrerin dem Gesundheitsamt, das sie testen sollte und sich dann am vergangenen Samstag bei der Dame meldete.

„Es hieß, ich sei in keinem Krisengebiet gewesen, also werde ich auch nicht getestet“, erinnert sich die Fahrerin an das Telefonat und erzählt, dass sie auch über die Kreisgrenzen hinaus unterwegs war. „Außerdem hatte ich laut Amt keinen Kontakt zu einem Infizierten.“ Wie viele Personen die Frau in ihrem Taxi transportiert hat und dass darunter auch viele Personen der Risikogruppe waren, habe niemand erfragt.

„Natürlich kann nicht jeder getestet werden, der Erkältungssymptome hat, aber Berufsgruppen, die systemerhaltend sind, müssen doch getestet werden“, so die 42-Jährige. Sie habe keine offizielle Quarantäne verordnet bekommen, sondern nur die Bitte, 14 Tage zu Hause zu bleiben. „Und wenn ich dann die Zahlen der Neu-Infizierten sehe – ich bin fassungslos.“
„Noch immer kein Ergebnis“
Ein LP-Leser schildert ein Beispiel für die schleppenden Tests im Kreis Olpe: „Die Frau eines Bekannten war aufgrund ihrer Schwangerschaft bei einer Frauenärztin in Behandlung. Diese Ärztin benachrichtige ihre Patientinnen vorletzte Woche, dass sie Corona-positiv getestet wurde. Da die Frau und er selbst Symptome zeigten, haben sie sich am Dienstag letzter Woche in Olpe testen lassen und noch immer kein Ergebnis. Wir 30 Mitarbeiter sind ja mutmaßliche Kontaktpersonen, üben unseren Job noch regulär aus und dürfen uns noch überall aufhalten.“

Ein Diskussionsthema der vergangenen Tage war auch die immer noch zu beobachtende Gruppenbildung, vor allem von jüngeren Leuten. Eine Leserin aus Attendorn nimmt dabei auch die Eltern bzw. Familien in die Pflicht. Sie schreibt:
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„Leider halten es immer noch Familien für ungefährlich, ihre Kinder in Gruppen auf der Straße und im Wald spielen zu lassen, obwohl in unserer Straße viele Ältere und unter anderem drei Lungenkranke wohnen.“

LP-Leser Hubertus Theis hat am Samstag, 21. März, unser „Mal eben“ zum Thema Dankeschön ans Supermarkt-Personal gefallen. In den Dank möchte er aber noch mehr Leute einschließen:
Dank an Brummifahrer
„Ich finde es gut, dass ein Dank und Lob an die genannten Gruppen und Angestellten geht. Dem kann ich mich nur anschließen. Aber man sollte auch unseren Berufskraftfahren danken. Ohne sie kämen die ganzen Waren nicht zum Verbraucher. Und was diese Berufsgruppe ertragen muss, haben wir zur Genüge gesehen an der polnischen Grenze.“

Für Hinweise von Lesern sind wir dankbar. Kornelia Drischel hat uns zum Beispiel geschrieben: „Es sollte darauf hingewiesen werden, dass das Ministerium die Notbetreuung von Kindern von Schlüsselpersonen neu geregelt hat.“ Den Hinweis haben wir aufgegriffen und einen Artikel dazu online gestellt.
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