Blaumeisen verlassen ihr „Elternhaus“ - bis auf einen Jungvogel

Fotoserie von LokalPlus-Leser Manfred Schulte


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Auf in die Freiheit: Mutig verlässt dieser Jungvogel den Nistkasten. von Manfred Schulte
Auf in die Freiheit: Mutig verlässt dieser Jungvogel den Nistkasten. © Manfred Schulte

Kreis Olpe. „Blaumeisen verlassen ihr Nest“: Unter diesem Titel hat LokalPlus-Leser Manfred Schulte aus Bamenohl eine Fotoserie an die Redaktion geschickt. Zwei Tage lang hat er einen Nistkasten beobachtet und das bunte Treiben fotografisch festgehalten.


Nach einigen Stunden, in denen die kleinen Blaumeisen fleißig gefüttert wurden, machen sich die Jungvögel am zweiten Tag bereit, ihr „Elternhaus“ zu verlassen. Dazu schreibt Manfred Schulte:

„Es wurde dann bei den Kleinen im Kasten sehr emsig. Immer mehr drängten sich die  Stärkeren ans Flugloch. Es wurde darum gestritten, wer der Erste war. Und dann plötzlich ging es relativ schnell, dass einer nach dem anderen flügge wurde. Sie setzten sich zunächst abflugbereit, aber scheinbar ängstlich ins Flugloch, schauten neugierig in die Welt und wagten dann den Flug.

Bei sieben Kleinen klappte alles sehr gut. Ich hatte aber beobachtet, dass ein wohl schwächeres Vögelchen immer wieder von den anderen verdrängt wurde. Nachdem dann alle Geschwister ausgeflogen waren, war dieses schwächere Tier noch alleine im Kasten. Immer wieder versuchte es ans Flugloch zu kommen.
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Blaumeisen verlassen ihr „Elternhaus“ - bis auf einen Jungvogel
Zunächst konnte es noch nach draußen schauen, aber ich merkte dann, dass es immer schwächer wurde und dann gar nicht mehr hoch kam. Es war dann eine Zeit lang still. Doch dann kam noch einmal ein Altvogel, ging in den Kasten und verweilte dort eine Weile. Dann flog er, ohne dass sich das Kleine nochmal bemerkbar gemacht hatte, fort. Scheinbar hatte er das Sterben des Kleinen begleitet.

Ich habe dann den Kasten geöffnet und musste feststellen, dass dieses schwache Wesen es tatsächlich nicht mehr geschafft hatte und tot im Nest lag. Ich habe es dann beerdigt.“

LokalPlus sagt dem Fotografen herzlich „Danke“ für die interessante Fotoserie und die bewegende Geschichte!
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