BKO-Standort Lennestadt empfängt Esther Bejarano

Zeitzeugin beeindruckt Schüler


Esther Bejarano sprach am BKO-Standort Lennestadt vor mehr als 150 Schülern. von privat
Esther Bejarano sprach am BKO-Standort Lennestadt vor mehr als 150 Schülern. © privat

Kreis Olpe/Lennestadt. Im Rahmen der Europawoche am Berufskolleg des Kreises Olpe (BKO) fand am Schulstandort Lennestadt ein Zeitzeugengespräch mit Esther Bejarano statt – ein beeindruckendes Erlebnis für Schüler und Lehrer.


Die 94-jährige, als Esther Loewy im Saarland geborene Dame, eine der letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, las Passagen aus ihrem Buch „Erinnerungen“ vor, in dem sie eindrucksvoll ihr entbehrungsreiches und grausames Leben während der Nazi-Diktatur schildert.
Von der Familie getrennt
Sie berichtete den Schülern mit fester Stimme, wie ihre Familie getrennt wurde, ihre Eltern ermordet wurden und sie als Jugendliche im Alter der Schüler plötzlich auf sich allein gestellt war. Auf den Feldern von Auschwitz musste sie sinnlose, allein auf Vernichtung ausgelegte Zwangsarbeit verrichten. Ihr Überleben verdankt sie vielen glücklichen Zufällen, u. a. dem Aufbau des Mädchenorchesters von Auschwitz, in dem sie zunächst Akkordeon (und später Blockflöte) spielte.
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Gebannt und betroffen folgten die 150 Schüler aus unterschiedlichen Bildungsgängen Esther Bejaranos Erzählungen und stellten Fragen zu ihrem Weiter-Leben im Nachkriegsdeutschland, in dem sie auch immer wieder Anfeindungen erfuhr.

Angesichts der nationalistischen Entwicklungen in Europa zeigte sich Esther Bejarano sehr beunruhigt und forderte am Schluss die Schüler eindringlich dazu auf, sich gegen Neonazis und Rechtsradikalismus stark zu machen und so dafür zu sorgen, dass sich die deutsche Geschichte nicht wiederhole.
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