Bio ist für Bernd Eichert aus Bebbingen eine Lebenseinstellung

LP-Serie: Ernährung bunt und gesund


  • Kreis Olpe, 23.06.2021
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Bernd Eichert und sein Sohn Leonhard zeigen, wo demnächst die ersten zehn Schweine einziehen. von Nicole Voss
Bernd Eichert und sein Sohn Leonhard zeigen, wo demnächst die ersten zehn Schweine einziehen. © Nicole Voss

Bebbingen. Bio ist für Bernd Eichert eine Lebenseinstellung. Seit seiner Kindheit ist es der Nebenerwerbslandwirt gewohnt, frische qualitative Lebensmittel auf dem Tisch zu haben. Seinen Hof stellte der heute 47-Jährige bereits vor 20 Jahren auf Bio um.


„In der Zeit wurde die Umstellung auf Bio noch sehr gut gefördert“, blickt der Bebbinger zurück. Seitdem werden auf dem idyllisch gelegenen Hof alle Tierwohl-Standards nach ökologischem Landbau erfüllt.

Auf chemischen Dünger wird verzichtet und das Futter muss zertifiziert sein. Kraftfutter ist doppelt so teuer. Und noch etwas: Bei Bio ist weniger einfach mehr.

Für das Wohlbefinden der Tiere wird einiges getan. von Nicole Voss
Für das Wohlbefinden der Tiere wird einiges getan. © Nicole Voss

Auf dem Hof Eichert leben 16 Mutterkühe und ihr Nachwuchs. Das heißt: Zwei Kühe pro Hektar. Für Bio-Bauern ist es vorgeschrieben, maximal zwei Großvieheinheiten pro Hektar zu halten. Die Tiere müssen sechs Monate im Jahr auf der Weide verbringen. Bio-Bauernhöfe müssen einmal jährlich zertifiziert werden.

Die Vorgaben für Bio-Bauern moniert der Landwirt aus Leidenschaft nicht, jedoch würde er sich in manchen Dingen etwas mehr Flexibilität wünschen, beispielsweise bei der Umwandlung von Grünland in Acker. Trotz aller Auflagen sieht Bernd Eichert in seinem Tun eine win-win-Situation für sich und die Verbraucher.

Auch in die Gerätschaften wurde stetig investiert. von Nicole Voss
Auch in die Gerätschaften wurde stetig investiert. © Nicole Voss

Bernd Eichert hat immer in neue Techniken investiert und ist mit dem Zahn der Zeit gegangen. Selbst Anfang der 2000er-Jahre, als die BSE-Krise den Absatz von Rindfleisch erschwerte - besser gesagt: fast unmöglich machte - investierte der Selbstvermarkter. Dank der Technik, des Wissens und des stetigen Qualitätsbestrebens ist es dem Bebbinger möglich, seinen Hof mit überschaubarem Zeitaufwand im Nebenerwerb zu betreiben.

„Neben Bio ist auch die Regionalität wieder aktuell. Die Vorteile liegen für den Verbraucher auf der Hand. Die Lebensmittel werden vor Ort auf einem hohen Qualitätslevel produziert. Bei Selbstvermarktung können die Kunden sehen, wie die Tiere leben und wo ihre Lebensmittel herkommen“, erklärt Bernd Eichert.

Viel Platz, der Verzicht auf chemischen Dünger und zertifiziertes Futter sind Grundvoraussetzungen für Bio-Bauern. von Nicole Voss
Viel Platz, der Verzicht auf chemischen Dünger und zertifiziertes Futter sind Grundvoraussetzungen für Bio-Bauern. © Nicole Voss

„Es müssen auch nicht alle Lebensmittel Bio sein“, so Bernd Eichert, der mahnt: „Wir haben in Deutschland den Luxus, dass wir essen können, was wir wollen. Mit Blick auf andere Länder ist es teilweise menschenverachtend, wie wir mit unseren Lebensmitteln umgehen.“

Aktuell hat Bernd Eichert die Voraussetzungen für seine Bio-Schweinemast getroffen, die vom Veterinäramt des Kreis Olpe abgesegnet wurde. Im Juni „ziehen“ die ersten zehn Schweine in den umgebauten Schweinestall ein, in dem in den 1960er-Jahren die letzten Schweine den Hof verlassen haben. „Ich bin gespannt auf die Herausforderung“, freut sich Bernd Eichert, der vermutlich der einzige Bio-Schweinebauer in der Gemeinde ist Wenden ist.

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