Berufswunsch "Influencer": wie Internet-Stars tausende Follower begeistern

Lea Engelbrecht bloggt für LokalPlus: Aus der Sicht einer Schülerin


  • Kreis Olpe, 18.03.2018
  • Von Lea Engelbrecht
    Profilfoto Lea Engelbrecht

    Lea Engelbrecht

    Redaktion

 von privat
© privat

Kreis Olpe. Mittlerweile ist dieser Berufsbegriff eigentlich allen Teenagern geläufig, doch viele Eltern werden sich nun fragen: Was macht eigentlich ein „Influencer?“ Weil kürzlich die Jugendmesse „Glow“ in Dortmund stattfand, bei der Jugendliche ihre Idole treffen konnten, möchte ich über den Trendberuf „Influencer“ schreiben. Was versteht man darunter? Wie beeinflussen „Influencer“ unseren Alltag? Wie nutze ich die Angebote, die das Internet mir bietet?


Comedy und Gaming interessieren Jugendliche
Es gibt nicht wenige Beispiele aus den letzten Jahren, in denen junge Erwachsene ihr Hobby zum Beruf gemacht haben.  Was zunächst als spannende Beschäftigung nebenbei stattfand, ist mittlerweile zum Job geworden. Auf der Plattform „Youtube“ erstellten die heute sehr beliebten Internet-Stars ihre Kanäle ungefähr zwischen den Jahren 2010 und 2012. Jetzt haben die beliebtesten „Youtube“-Stars mehrere Millionen Abonnenten auf der Plattform.

Doch welche Art von Videos schauen wir Jugendlichen uns überhaupt an? Die Internetseite webvideo.de hat die Inhalte der 100 beliebtesten deutschen  Kanäle auf „Youtube“ analysiert. Mit insgesamt 35 Kanälen liegen Comedy-Formate in Deutschland ganz vorne, gefolgt von Gaming-Kanälen, sogenannten „Let’s Plays“ mit 25 Kanälen. 20 der 100 Kanäle beschäftigen sich mit Musik, Beauty- und Mode-Formate finden sich auf 9 Kanälen. Weltweit dominieren vor allem Musik- und Entertainment-Kanäle die Plattform.
Influencer sind in vielen Netzwerken vertreten
Heutzutage gibt es eine große Vielfalt an sozialen Netzwerken, und ein guter Influencer ist auf so vielen Plattformen wie möglich vertreten. „Youtuber“ informieren ihre treuen Anhänger rund um die Uhr über ihr Leben mithilfe von Snapchat- und Instagram-Storys. Hierbei handelt es sich um kurze Videos oder Bilder, die nach 24 Stunden automatisch gelöscht werden. Oftmals werden hierbei noch Standorte oder Uhrzeiten hinzugefügt. Sogenannte Instagram-Stars, die zum Beispiel bekannt wurden, weil sie sich auf ihrem Account mit Mode beschäftigen, haben viele Tausend Follower.

Ein momentan vor allem bei Jugendlichen sehr beliebtes Netzwerk ist „Musically“. Auf vorgefertigte Sounds, die entweder aus aktuellen Charthits oder Filmszenen zusammengeschnitten werden, wird eine Choreographie geschauspielert oder getanzt, und parallel dazu werden die Lippen synchron bewegt. Diese kurzen Videos, die ungefähr eine Länge von 20 Sekunden haben, werden dann aber nicht nur auf „Musically“, sondern meistens auch auf Instagram gepostet. Gerade diese „Muser“, wie sie sich nennen, sind häufig sehr jung, manche sind erst 12 oder 13 Jahre alt. 
Das Internet als Einnahmequelle
Nicht nur mit „Youtube“-Videos kann man als Influencer Geld verdienen. Viele Internetstars verdienen über Instagram größere Summen mit gesponserten Werbeposts. Eine andere Möglichkeit sind die sogenannten „Affiliate Links“. Man präsentiert bestimmte Produkte in einem Video oder stellt sie auf einem Bild dar und verlinkt die Produkte anschließend zum Beispiel auf Amazon, je nachdem mit welcher Plattform man kooperiert. An jedem über den Link gekauften Produkt erhält der Influencer einen bestimmten Anteil. Bei „Youtube“-Videos kann man sogar über die bloße Anzahl der Klicks Geld verdienen.

Die genauen Einnahmen sind nicht bekannt, Schätzungen gehen davon aus, dass die meisten Youtuber zwischen 30 Cent und 2,50 Euro pro 1000 Views bekommen. Die Werbeeinahmen über „Google AdSense“, einen Online-Dienst von Google, der gezielt zu den Inhalten einer Website passende Werbung schaltet, werden  so aufgeteilt, dass Google 45 Prozent der Einnahmen und der Betreiber der Website oder in diesem Fall des Kanals 55 Prozent erhält. Eine andere Einnahmequelle für die Influencer sind Events, auf die sie eingeladen werden, wo sie häufig noch eigenes Merchandise verkaufen.
Teenager treffen auf ihre Idole
Um genau so ein Event handelt es sich bei der „Glowcon“, eine Messe, die vom Drogeriemarkt „dm“ ins Leben gerufen wurde.  Bei den auf der Messe vertretenen „Stars“ ist wohl die gesamte Bandbreite sämtlicher Teen-Idole vertreten: von international bekannten „Musically“-Stars und Instagramern über Sänger und Youtuber bis hin zu Schauspielern und Reality-Stars. Viele bieten ihren Fans Autogrammstunden an und geben so den überglücklichen Jugendlichen die Chance, ihr größtes Idol persönlich zu treffen.

Einige Influencer fungieren auf der „Glow“ auch als Markenbotschafter, ob für ihre eigenen Fanartikel oder unter anderem für Kosmetik-Unternehmen. Selbstverständlich wird der Besuch auf der „Glow“ von den Influencern bereits Wochen im Voraus in sämtlichen sozialen Netzwerken verbreitet.
Wie ich diese Angebote nutze
Ich persönlich nutze gerne die Möglichkeiten, die das Internet mir bietet. Meiner Meinung nach kann man sich einiges von den Influencern abschauen. Ich lasse mich gerne inspirieren, was Mode, Ernährung und Lifestyle betrifft. Es gibt unzählige Videos, in denen Youtuber sogenannte „DIYs“, vom englischen „Do it yourself“ (etwas selbst machen), präsentieren und vor allem vormachen. Solche Bastelanleitungen sind leicht nachzumachen und machen mir persönlich auch Spaß. Außerdem glaube ich schon, dass das gezielte Ansehen von Yotube-Videos auch einen gewissen Lerneffekt mit sich bringt, man lernt gewissermaßen für das Leben.

Ich kenne auch einige in meinem Alter, die hauptsächlich englischsprachige Videos ansehen, da so die Auswahl noch größer wird. Auch hierbei verbessern wir nicht nur unsere Sprachkenntnisse, sondern kommen durch das Intenet auch in Kontakt mit anderen Kulturen. Jedoch sollte man auch nicht vergessen, dass die sozialen Netzwerke vor allem zur Unterhaltung dienen - und das ist auch gut so.
Artikel teilen: